Nach Luftfahrunglück in Washington

Team von Musks Firma SpaceX soll Luftfahrt „sicherer“ machen

Knapp drei Wochen nach dem Luftfahrtunglück in Washington soll ein Team der Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk das Kommandozentrum der US-Flugaufsichtsbehörde besuchen.

Elon Musks Team der Raumfahrtfirma SpaceX soll das Kommandozentrum der US-Flugaufsichtsbehörde besuchen. (Archivbild)

© AFP/JIM WATSON

Elon Musks Team der Raumfahrtfirma SpaceX soll das Kommandozentrum der US-Flugaufsichtsbehörde besuchen. (Archivbild)

Von red/afp

Knapp drei Wochen nach dem Luftfahrtunglück in Washington mit 67 Toten ist am Montag ein Team des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk zu einem Besuch im Kommandozentrum der US-Flugaufsichtsbehörde FAA erwartet worden. Der Besuch der SpaceX-Mitarbeiter solle dabei helfen, die Flugkontrollen zu modernisieren und „sicherer“ zu machen, kündigte Verkehrsminister Sean Duffy am Sonntag an.

Seit der Kollision zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber nahe des Washingtoner Ronald-Reagan-Flughafens am 29. Januar sind massive Zweifel an der Zuverlässigkeit der Flugaufsichtssyteme in den USA aufgekommen. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurde das schwerste Flugunglück im Land seit mehr als zwei Jahrzehnten womöglich durch fehlerhafte Instrumente sowie Kommunikationsprobleme verursacht.

Trump machte Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme verantwortlich

US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach der Kollision Diversitäts- und Gleichstellungsprogramme innerhalb der FAA für das Unglück verantwortlich gemacht. Durch diese Programme zur Förderung von Minderheiten und Frauen seien die Qualitätsansprüche an das Personal und damit die Sicherheit gesenkt worden, führte er ins Feld. Belege für diese Vorwürfe präsentierte Trump nicht.

Verkehrsminister Duffy teilte mit, Trump habe ihn damit beauftragt, „ein neues Luftfahrt-Kontrollsystem von Weltklasse“ zu entwickeln. Um diesen Auftrag zu erfüllen, brauche er „den Rat der hellsten Köpfe in Amerika“, fügte Duffy mit Blick auf den geplanten Besuch der SpaceX-Mitarbeiter in der FAA-Kommandozentrale in Warrenton im Bundesstaat Virginia hinzu.

Die Musk-Mitarbeiter würden sich dort aus erster Hand über das derzeitige Kontrollsystem informieren lassen und ins Auge fassen, „wie wir ein neues, besseres, modernes und sichereres System schaffen können“, schrieb der Minister in Musks Onlinenetzwerk X. Er hob zugleich hervor, dass er um Hilfe von „jedem amerikanischen Tech-Entwickler und -Unternehmen“ bitte.

Musk: Sicherheit des Flugverkehrs sei „überparteiliche Angelegenheit“

Musk erklärte seinerseits auf X, die Sicherheit des Flugverkehrs sei eine „überparteiliche Angelegenheit“. Die SpaceX-Ingenieure würden dabei helfen, „Flugreisen sicherer zu machen“. 

Der Tech-Multimilliardär ist allerdings auch als Leiter einer neu gegründeten Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) für den von Trump angestrebten drastischen Personalabbau in den Bundesbehörden zuständig. Nach Angaben der Gewerkschaft der Spezialisten für die Flugsicherheit (Professional Aviation Safety Specialists) begannen am Freitag bei „mehreren hundert“ FAA-Beschäftigten Bescheide über ihre Kündigung einzutreffen. 

Der Gewerkschaftsvorsitzende David Spero bezeichnete dies als Gefahr für die „öffentliche Sicherheit“. Das „drakonische“ Vorgehen werde die Arbeitsbelastung des ohnehin stark strapazierten FAA-Personals weiter erhöhen, warnte er. Angesichts des Unglücks vom Ende Januar seien die „hastigen“ Kündigungen „besonders skrupellos“.

Der Besuch von SpaceX-Mitarbeitern in der FAA-Kommandozentrale ist auch insofern pikant, als die Flugaufsichtsbehörde in der Vergangenheit wiederholt Untersuchungen gegen Musks Unternehmen geführt und diesem auch Geldstrafen auferlegt hatte - darunter auch wegen Sicherheitsangelegenheiten.

Zum Artikel

Erstellt:
17. Februar 2025, 19:52 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen