Telekom plant Mobilfunkmast in Allmersbach im Tal
Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Verwaltung der Telekom ein Grundstück verpachten darf, um einen Funkmast zu errichten.
Von Anja La Roche
Allmersbach im Tal. Die Deutsche Telekom plant, einen Mobilfunkmast in Allmersbach im Tal zu errichten. „Wir waren schon jahrelang dran, ein privates Grundstück zu finden“, berichtet Daniel Eger, Kommunalbeauftragter der Telekom. Da das nicht gelang, hat sich das Unternehmen nun an die Kommunalverwaltung gewandt. Daniel Eger stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor, warum ein Mobilfunkmast sinnvoll ist und welche Standorte infrage kommen. Der Gemeinderat beschloss nach der Präsentation, dass die Verwaltung befugt ist, der Telekom ein kommunales Grundstück zu verpachten. Zwölf Ratsmitglieder waren dafür, Walter Wötzel und Wolfgang Semmler (Neue Liste Allmersbach/Heutensbach) stimmten dagegen. „Meiner Meinung nach ist das nach Glasfaser der nächste logische Schritt“, kommentierte Kilian Peyer den Beschluss.
Die Telekom hat in Allmersbach keine Versorgungspflicht. Denn es gibt keine weißen Flecken, also Orte, die noch keine 4-G-, LTE- oder 5-G-Funksignale empfangen können. Vielmehr hat das Unternehmen ein eigenwirtschaftliches Interesse daran, das Mobilfunknetz zu verbessern. Bislang wird die Kommune von einem externen Funkmast bedient. Dies reicht laut Eger nicht aus. Diverse Anfragen und Beschwerden aus der Bürgerschaft bestätigten den Wunsch nach einem besseren Mobilfunknetz in Allmersbach, heißt es von der Verwaltung. „Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Rückmeldung bekommen, dass das Mobilfunknetz schlecht ist auf unserer Gemarkung“, so Bürgermeisterin Patrizia Rall.
Doch warum muss überhaupt ein neuer Mast her? Daniel Eger erklärte, dass die Datennutzung rasant gestiegen und die Signalreichweite kürzer geworden ist. Lediglich im Radius von einem bis anderthalb Kilometern reiche das Signal heute von der Antenne bis zum Endgerät. Künftig werde die Reichweite noch geringer sein. Nun hat die Telekom sich bereits die Topografie und die Bebauung in der Gemeinde angeschaut, um geeignete Standorte zu erörtern. Unter Berücksichtigung der Kosten, der Signalreichweite und weiterer Faktoren hat die Firma drei favorisierte Optionen ermittelt:
Die erste ist in der Ortsmitte von Allmersbach. 35 Meter hoch müsste der Mast dort gebaut werden, damit die drei Antennen untereinander angebracht werden können. Drei sind notwendig, um alle Himmelsrichtungen mit Signal zu versorgen. Bürgermeisterin Rall äußerte aber bereits Bedenken dazu, ob in der Ortsmitte eine Baugenehmigung möglich wäre.
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Die laut Telekom zweitbeste Position ist auf einer Anhöhe östlich von Allmersbach, in Richtung Kajas Pferdeparadies. 30 Meter hoch müsste der Mast dort sein.
Als drittbeste Option bezeichnet Eger einen Standort im Industriegebiet im Südwesten von Allmersbach, ebenfalls mit einem 30 Meter hohen Konstrukt. Eger geht dort aber von einer etwas schlechteren Empfangsqualität für die Einwohner aus. „Das ist für uns die Rückfalloption“, sagt er.
Jörg Adolph erkundigte sich bezüglich der Strahlung. Ob es da Bedenken gibt? „Wir als Netzbetreiber halten uns an die gültigen Grenzwerte von der Bundesnetzagentur“, erklärt Eger. Diese Grenzwerte seien Konsens vonseiten der Wissenschaft. „Im ländlichen Raum haben wir eine Grenzwertausschöpfung von sechs, sieben Prozent.“ Und selbst das würde lediglich die Strahlung bei voller Auslastung abbilden.
Der Beschluss des Gemeinderats ist das Signal für die Telekom, die Planung weiterzuführen und gemeinsam mit der Verwaltung zu erörtern, welche Flurstücke infrage kämen. Die Telekom bietet 2400 Euro pro Jahr für die Pacht an. Wenn ein Standort gefunden wurde, dauert die Planung laut Eger noch etwa zwei bis drei Jahre.