Tempo 40 auf dem Innenstadtring bleibt dauerhaft

Nach einem Jahr Probebetrieb bewerten die Backnanger Stadtverwaltung und die Polizei die Geschwindigkeitsbeschränkung positiv.

Die einheitliche Geschwindigkeit sorgt laut Expertenmeinung für eine Verstetigung des Verkehrs auf dem Innenstadtring. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die einheitliche Geschwindigkeit sorgt laut Expertenmeinung für eine Verstetigung des Verkehrs auf dem Innenstadtring. Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Auf dem Backnanger Innenstadtring gilt seit einem Jahr durchgängig eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 Kilometern pro Stunde. Am Mittwochabend wurde nun im Verkehrsausschuss des Gemeinderats Bilanz gezogen. Und die fiel durchweg positiv aus. So berichtete Gisela Blumer, die Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes, dass die Probephase auch nach Ansicht des Einsatz- und Führungsstabs des Polizeipräsidiums Aalen als positiv zu bewerten ist. „Die Verstetigung der Geschwindigkeit und vor allem die Transparenz der durchgängigen 40 Stundenkilometer haben sich günstig ausgewirkt.“ Blumer erinnerte daran, dass es früher mehrere Abschnitte auf dem Innenstadtring gab, an denen 30 Kilometer pro Stunde galten, etwa in der Oberen Bahnhofstraße oder vor dem Famfutur in der Etzwiesenstraße. Dass dieser ständige Wechsel von 30 und 50 Stundenkilometern nun weggefallen ist, „das hat sich bewährt“.

Aufgrund der positiven Erfahrungen ist nun beabsichtigt, dem zuständigen Finanz- und Verwaltungsausschuss des Gemeinderats die Beibehaltung des Tempolimits zum Beschluss vorzulegen. Dies geschieht demnächst. Ordnungsamtsleiterin Blumer hatte erklärt, die Versuchsphase sei störungsfrei verlaufen. Allerdings räumte sie ein, dass die Verkehrsmengen während der Pandemie deutlich zurückgegangen sind. Um objektive Ergebnisse zu erhalten, wurden Messungen mit einem versteckten Seitenradar vorgenommen. Die Ergebnisse hätten zum Beispiel gezeigt, dass die Fahrzeuge in der Oberen Bahnhofstraße im Durchschnitt nur mit 36 Stundenkilometern unterwegs waren. Hier betrug die Quote der Überschreitungen nur 35,6 Prozent. Auf der Annonaystraße waren es hingegen 90 Prozent, die sieben Stundenkilometer zu schnell waren. Gisela Blumer dazu: „Es ist geplant, weitere Geschwindigkeitsanzeigetafeln aufzustellen, um die Akzeptanz der Geschwindigkeitsbeschränkung weiter zu erhöhen.“

Stadtrat Willy Härtner (Grüne) unterstrich die positiven Erkenntnisse und sprach sich dafür aus, Tempo 40 auch für Teile der Stuttgarter Straße sowie die Aspacher Straße bis zur Mörikeschule anzuordnen. Dies würde sich positiv auswirken auf den Verkehrslärm und die NOX-Belastung. Ähnlich sah es Lutz-Dietrich Schweizer (CIB). Er empfand das durchgängige Tempo 40 auf dem Ring als „sehr angenehm“. Auch will er beobachtet haben, dass der Verkehr flüssiger fließt. Er bezweifelte, dass dies nur mit dem geringeren Verkehr zu tun habe. Vielmehr könne dies auch mit dessen Verstetigung zusammenhängen. Er beobachtete an sich, „ich fahre inzwischen im gesamten Stadtgebiet nur noch 40 Stundenkilometer“. Anders sah dies Karl Scheib (BfB). Er bestätigte zwar, dass sich Tempo 40 auf dem Innenstadtring bewährt habe, zumal der Ring in sich auch logisch sei, „aber ich bin dagegen, die Zone 40 weiter auszuweiten“. Noch weiter ging Steffen Siggi Degler. Er sagte, „die Leute sind nicht zufrieden mit der Lösung“.

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Erstellt:
22. März 2021, 06:00 Uhr

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