Mutmaßliches Attentat in München
Terror zeigt das Scheitern deutscher Sicherheitspolitik
Das mutmaßliche Attentat von München zeigt einmal mehr, dass die deutsche Sicherheitspolitik seit Jahrzehnten gescheitert ist. Auch und gerade auf dem Balkan, der zu einem Hort des islamistischen Terrorismus geworden ist, kommentiert Franz Feyder.
Von Franz Feyder
Allem voran: Münchens Polizei hat auf den mutmaßlich islamistischen Attentäter schnell, umsichtig und konsequent reagiert. Es bleibt zu hoffen, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die beteiligten Beamten schnell und öffentlich für ihr beherztes Vorgehen auszeichnet. Anders als in Baden-Württemberg, wo im Kampf gegen Rechtsterroristen verletzte Beamte nur im Hinterzimmer zum Kaffee geladen werden.
Der Tatverdächtige ist ein in Österreich geborener Islamist mit bosnischem Migrationshintergrund. Schon seit Jahrzehnten ist der Balkan zu einer Radikalisierungsmikrowelle geworden. Dort breitet sich islamistisch motivierter Terror aus Moscheen, Dörfern in die Welt aus. Werden digitale Plattformen betrieben. Bosnien, das Kosovo und Nordmazedonien sind für Terroristen und organisierte Kriminelle zu Waffenlagern mit unerschöpflichem Füllstand geworden.
Die Dramatik einer seit Jahrzehnten gescheiterten deutschen Sicherheitspolitik – eben nicht erst seit dem Regierungsbeginn der Ampel. Die Balkaneinsätze der Bundeswehr und deutschen Nachrichtendienste seit Juli 1992 haben vor allem Leben, aber auch Abermillionen Steuergelder gekostet. Im Gegenzug sind die sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands, der EU und der Nato für den Balkan nie definiert, geschweige denn durchgesetzt worden. Der mutmaßliche Terror von München mahnt, dies schnell, konsequent und nachhaltig zu tun.