Rechte Terrorgruppe
Terrorzelle „Gruppe S.“ - Mutmaßliche Helferin angeklagt
Mit Anschlägen auf Moscheen wollte eine rechte Terrorgruppe bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auslösen. Mehrere Mitglieder wurden bereits verurteilt. Nun ist eine weitere Person angeklagt.
Von red/dpa/lsw
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine Frau mit mutmaßlichen Verbindungen zur rechtsextremen Terrorzelle „Gruppe S.“ erhoben. Die oberste deutsche Anklagebehörde wirft ihr Beihilfe zur Gründung einer terroristischen Vereinigung und Terrorismusfinanzierung vor. Ob und wann es zum Prozess kommt, muss nun das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart entscheiden. Die Angeschuldigte befindet sich auf freiem Fuß.
Die Frau soll für Rädelsführer Werner S., nachdem die „Gruppe S.“ benannt ist, wiederholt Kontakt zu potenziellen Rekruten hergestellt haben, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Sie habe das Ziel der Gruppe, durch Anschläge auf Moscheen und Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland für bürgerkriegsähnliche Zustände zu sorgen, befürwortet. Zeitweise habe sie selbst Sportbögen und Pfeile für Angriffe auf Asylsuchende bereitgehalten.
Das OLG Stuttgart hatte Werner S. und mehrere Mitangeklagte im November 2023 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht war überzeugt, dass sie eine rechtsextreme Terrorgruppe gegründet hatten, darin Mitglied waren oder diese zumindest unterstützten. Die Verurteilten legten gegen das Urteil Revision ein, in zwei Fällen nahmen sie diese nach Angaben der Bundesanwaltschaft später zurück.