Baden-Württembergs Energieministerin

Thekla Walker warnt vor Scheitern von Wasserstoffgesetz

Nach dem Bruch der Ampelkoalition liegt eine ganze Latte an Gesetzen zunächst auf Eis - darunter auch der schnelle Aufbau einer Wasserstoffversorgung. Baden-Württembergs Ministerin hofft auf die CDU.

Baden-Württembergs Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker

© LICHTGUT/Max Kovalenko

Baden-Württembergs Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker

Von red/dpa/lsw

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition im Bund fordert Baden-Württembergs Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker (Grüne) die Unterstützung der CDU für ein geplantes Gesetz zur Beschleunigung des Wasserstoff-Ausbaus.

„Ich appelliere an die CDU im Bund, dieses Vorhaben nicht zum Opfer politischer Taktik zu machen und das Wasserstoffbeschleunigungsgesetz mit der Regierung durch den Bundestag zu bringen“, sagte Walker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. 

Gesetz soll Digitalisierung vereinfachen

Das Gesetz sieht unter anderem eine Vereinfachung und Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren vor. Profitieren sollen auch sogenannte Elektrolyseure, die unabhängig von Pipelines vor Ort Wasserstoff mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien herstellen.

„Die Erleichterungen bei Bau und Genehmigung von Elektrolyseuren dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden“, forderte Walker. Der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvize Andreas Jung habe etwa immer wieder mehr Tempo für eine Wasserstoff-Wirtschaft angemahnt, so Walker. „Jetzt kann er liefern.“

Das Land habe vor, für den Ausbau der Wasserstoff-Versorgung viel Geld in die Hand zu nehmen, so die Ministerin: „Als Landesregierung schlagen wir aktuell dem Landtag Förderungen zur lokalen Wasserstofferzeugung mit Elektrolyseuren in Höhe von 150 Millionen Euro bis 2030 vor.“ Das setze aber voraus, dass die fest einkalkulierten Erleichterungen für deren Bau auch im Bundestag beschlossen würden. 

Wasserstoff kann Kohle, Öl oder Gas ersetzen

Wasserstoff gilt als eine Art Alleskönner im Kampf gegen den Klimawandel. Das geruchs- und farblose Gas kann in Industrie und Verkehr die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas ersetzen. Es wird durch die sogenannte Elektrolyse gewonnen, bei der Wasser (H2O) unter Einsatz von Strom in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) gespalten wird. Wird dafür Strom aus erneuerbaren Energien genutzt, spricht man von grünem Wasserstoff. Dieser kann in einer Brennstoffzelle wieder Strom erzeugen. 

Nach einer Erhebung des Landesumweltministeriums braucht es in Baden-Württemberg deutlich mehr Wasserstoff als ursprünglich angenommen, damit das Land bis 2040 klimaneutral werden kann.

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Erstellt:
12. November 2024, 08:36 Uhr
Aktualisiert:
13. November 2024, 15:25 Uhr

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