THW Backnang präsentiert Gästen sein Können
Am Tag der offenen Tür herrscht beim Backnanger Ortsverband riesiger Andrang. Die Helfer zeigen Fertigkeiten, auf die es im Notfall ankommt.

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Der stellvertretende Ortsbeauftragte Christian Vogel (zweiter von rechts) erklärt Besuchern die Vorgehensweise, wie das THW Gewässer mit Sauerstoff anreichert. Foto: Tobias Sellmaier
Von Matthias Nothstein
Backnang. Der Besucherandrang beim Tag der offenen Tür war am Pfingstsonntag so gewaltig, dass die Verantwortlichen um den Ortsbeauftragten Steffen Hoffmann überlegen, eine solche Präsentation künftig immer an diesem Feiertag anzubieten. Hoffmann spricht von 1800 bis 2.000 Gästen, die sich über die vielfältigen Aktivitäten des Technischen Hilfswerks (THW) informiert haben. Und er wertet die Tatsache, dass sich viele Besucher auch sehr lange auf dem Gelände aufgehalten haben, als Indiz, dass es ihnen gefallen hat.
Die Helfer können in Notfällen 15.000 Liter Wasser pro Sekunde in einen See pumpen
Es gab auch allerlei zu sehen. Beispielsweise die Technik, mit der Gewässer belüftet werden können. Dies ist immer dann notwendig, wenn ein See Gefahr läuft, umzukippen. Dass also der Sauerstoffgehalt dramatisch sinkt und Fische und andere Lebewesen dies nicht überleben würden. Die Backnanger THW-Helfer setzen dann ihre kräftigen Pumpen ein. Diese bilden ohnehin den Schwerpunkt des Ortsvereins. Die Helfer können in solchen Notfällen 15.000 Liter Wasser pro Sekunde in einen See pumpen. Und aufgrund einer besonderen Vorrichtung parallel 5.000 Liter Luft. Diese wird aufgrund einer besonderen Düse beim Pumpen direkt mit dem Wasser verwirbelt und lässt so den Sauerstoffgehalt kräftig steigen. Mehrfach schon ist diese Hilfe der örtlichen THW-Helfer beim Max-Eyth-See in Stuttgart oder beim Breitenauer See zum Einsatz gekommen. Die Technik dafür, speziell die Verwirbelungsdüse, sowie das korrekte Zusammenspiel von Wasser und Luft haben die Backnanger in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut Stuttgart verfeinert.
Eine weitere Attraktion war die Vorführung der Rettungshunde. Die Besucher konnten sehen, wie die Tiere und ihre Begleiter arbeiten und zusammenspielen und wie der Hund anzeigt, wenn er jemand gefunden hat. So war ein Parcours aufgebaut, bei dem beispielsweise die Hunde über eine Wippe laufen mussten. Wer wollte, konnte sich auf dem Gelände auch selbst in einem Häuschen verstecken und wurde von den Hunden aufgestöbert. Das kam vor allem bei den Kindern bestens an.
Drohnen helfen bei den verschiedensten Einsätzen
Ferner stellten die THWler ihre drei modernen Drohnen vor. Diese sind mit hochauflösenden Kameras bestückt. Wärmebilder und 3-D-Simulationen helfen sehr bei den verschiedensten Einsätzen. Beeindruckend war die Reichweite des Zooms. Konkret wurde dies bei einem Blick auf die Uhr des Backnanger Stadtturms, der vom Standpunkt der THW-Zentrale in der Theodor-Körner-Straße aufgenommen wurde.
Eine zweieinhalb Meter lange, selbst gebaute Draisine stieß ebenso auf Interesse. Mit ihr können Transporte auf dem Gleis ohne Antrieb erledigt werden, etwa zur Bergung von Verletzten. Aber auch Material kann im Notfall so vor Ort gebracht werden. Eine beliebte Attraktion waren ferner Fahrten mit einem THW-Einsatzfahrzeug.
Einen erfolgreichen Praxistest absolvierte am Sonntag die Feldküche. Das ist insofern erwähnenswert, weil das THW als Ausbildung die Qualifikation Feldkoch anbietet, um so bei großen Schadenslagen viele Menschen verpflegen zu können. An der Ausbildung teilgenommen haben etwa die DRK-Ortsverbände Backnang, Fellbach und Weil der Stadt, die Feuerwehr Backnang und das THW Leonberg.