Tierschutzverband: Mangelnde Hilfe für Auffangstationen
dpa/lsw Karlsruhe. Tierauffangstationen brauchen aus Sicht des Landestierschutzverbands Baden-Württemberg mehr Sicherheit bei der finanziellen Unterstützung. „Wildtierstationen haben derzeit keine rechtliche Grundlage, auf der sie die anfallenden Kosten für die Versorgung der notleidenden Wildtiere einfordern könnten“, erklärte der 1. Vorsitzende, Stefan Hitzler, der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Somit seien sie auf freiwillige Spenden und Zuschüsse angewiesen, deren Zufluss aber nicht verlässlich und damit nicht kalkulierbar sei. „Eine zuverlässige Kostendeckung für solche Einrichtungen ist derzeit nicht im Ansatz zu erkennen“, so Hitzler. „Das ist die traurige Realität im Tierschutz in Deutschland.“ Auch andere Tierschutzeinrichtungen in Deutschland würden zum allergrößten Teil von Vereinen oder privaten Initiativen wie Stiftungen getragen. „Das bedeutet nur durch Spenden und Sponsoring können diese Einrichtungen überhaupt überleben und das Staatsziel Tierschutz erfüllen“, machte Hitzler deutlich. Zwar hätten viele Tierheime sogenannte Fundtierverträge mit umliegenden Gemeinden geschlossen, um deren Pflicht zur Aufnahme und Versorgung von gefundenen Haustieren zu erfüllen. Doch selbst diese Verträge seien für die Tierheime meist defizitär und deckten insbesondere nicht die Kosten für Wildtiere, da diese nicht als Fundtiere gelten.
Im Südwesten gab es laut einem Gutachten aus dem Jahr 2015 im Auftrag der Landesbeauftragten für Tierschutz fast 40 Wildtierstationen, etwa für Vögel. Hinzu kommen laut Umweltministerium geschätzte 40 Igelstationen. „Die Existenz dieser Stationen belegt deutlich, dass es den Bedarf zur Versorgung von Wildtieren gibt“, erklärte Hitzler.
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