Tochter von „Urmel“-Schöpfer: Dino-Buch ist noch modern
dpa Penzberg/Stuttgart. Seine Urmel-Geschichten haben Generationen von Kindern geprägt - und sie tun es noch heute. Davon ist die Tochter des Kinderbuchautors Max Kruse überzeugt.
Die Bücher des Kinderbuchautors und „Urmel“-Schöpfers Max Kruse sind zwar alt, sie vermitteln aber auch weiterhin wichtige Werte - und sogar eine gesellschaftspolitische Botschaft. Davon ist die Tochter des 2015 gestorbenen Schriftstellers überzeugt. „Mein Vater hat uns, wie ich finde, viele wertvolle Weisheiten in seinen Werken weitergegeben, die auch heute noch Gültigkeit haben“, sagt Sylvia Milford vor dem 100. Geburtstag Kruses (19. November). Seine Geschichten seien heute noch aktuell. „Wir leben in einer Welt, in der Menschen von allen Kontinenten in Kontakt sind und ihre Ideen, Meinungen und Ideologien äußern“, sagt Milford. „Und immer noch nicht haben wir gelernt, einander zu respektieren.“ Anders sei das auf der Insel des lispelnden Dinos Urmel und in früheren Geschichten Kruses.
Kruse, ausgezeichnet unter anderem mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, hat mehr als 50 Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Die Auflage seiner Werke liegt bei insgesamt über 3,3 Millionen Exemplaren. Urmel, ein kleiner Dinosaurier, der nach Jahrmillionen aus einem tiefgefrorenen Ei schlüpft und bei Professor Habakuk Tibatong auf der Insel Titiwu ein Zuhause findet, wurde einer der erfolgreichsten Stars der „Augsburger Puppenkiste“ und zu einem Klassiker der Kinderbuchliteratur. Von ihm wurden nach Angaben des Stuttgarter Thienemann-Verlags mehr als 1 Million Bücher verkauft, weltweit und in mehr als einem Dutzend Sprachen.
Zuletzt lebte Kruse zurückgezogen in dem kleinen bayerischen Untermaxkron bei Penzberg. Er starb am 4. September 2015 im Alter von 93 Jahren.
© dpa-infocom, dpa:211114-99-991269/3