Tolle Ideen beim Fotowettbewerb umgesetzt
Über 370 Grundschüler aus Backnang und Umgebung bei der elften Runde des BKZ-Projekts mit dabei – Interview mit dem Süwag-Chef war ein Höhepunkt
Der Fotowettbewerb im Rahmen des BKZ-Projekts Lesepiraten für Grundschüler ist entschieden. Die 4. Klasse der Grundschule Sechselberg hat den 1. Preis gewonnen. Es folgen auf die 4. Klassen aus Kleinaspach und Unterbrüden. Die Viertklässler der Murrtalschule aus Oppenweiler erhielten für ihre aufwendige Arbeit einen Sonderpreis. Einer der Höhepunkte der elften Lesepiraten-Runde war das Interview mit Süwag-Chef Michael Meyle.
Von Florian Muhl
BACKNANG. Die elf Viertklässler in Sechselberg sind außer sich vor Freude. Eine große Schatzkiste voll gestopft mit Süßigkeiten. Und zusätzlich noch 50 Dukaten für die Klassenkasse. Die Überraschung ist gelungen. Vor dem Öffnen der Truhe haben sie erfahren, was es mit dem Schatz auf sich hat. Paul liest einen Brief vor: „Liebe Lesepiraten der Klasse vier der Grundschule Sechselberg. Wir möchten euch herzlich zum ersten Preis beim Lesepiraten-Fotowettbewerb gratulieren. Ihr könnt euch denken, dass uns die Auswahl nicht leicht gefallen ist, aber euer Piratenfoto hat uns überzeugt. (...) Viel Spaß und weiterhin Schiff ahoi wünscht euch im Namen der Backnanger Kreiszeitung Käpten Brigitte Janus“.
BKZ-Redakteur Florian Muhl hat den ersten Preis dieser Tage persönlich an die Grundschüler und Schulleiter Andreas Mücke übergeben und gleich die Gelegenheit genutzt, um den Viertklässlern zu erklären, was ein Redakteur zu tun hat und wie eigentlich eine Zeitung entsteht. Er hebt zwei Seiten der aktuellen Ausgabe in die Höhe und fragt die Schüler, was ihnen an den beiden Seiten auffällt, ob es da einen Unterschied gibt. Lena sagt: „Die eine Seite ist schwarz-weiß, die andere ist farbig.“ Sehr gut, und wie viele Druckplatten braucht man bei der Zeitung, um eine Schwarz-Weiß-Seite zu drucken? Jonas weiß auf Anhieb die richtige Zahl: „Eine, nämlich schwarz.“
Etwas kniffeliger wird’s, als es um die Farbseite geht. Wie viele Druckplatten sind dafür erforderlich? Tomas tippt: „sieben“, Athanasios schlägt „sechs“ vor. Nach dem Hinweis, dass beim Zeitungsdruck dieselben Farben verwendet werden, die auch in den Tintenpatronen im heimischen Farbdrucker stecken, rufen einige Schüler gleichzeitig die richtige Antwort: „vier“, nämlich Magenta, Cyan, Gelb und Schwarz.
Jetzt aber wird’s richtig schwierig. Denn die Grundschüler stehen vor der Frage, warum die BKZ auch Schwarz-Weiß-Seiten produziert, wenn sie doch auch Farbseiten drucken kann. Lia gibt schon mal einen sehr guten Hinweis: Weil’s vielleicht zu aufwendig ist!?“ Nico hat auch eine Idee: „Wenn die Zeitung jedes Foto in Farbe drucken würde, wäre ja irgendwann mal die Farbe leer.“ Emely kommt schließlich mit dem entscheidenden Argument: „Vielleicht ist die Farbseite teurer?“ Sicher, bei Farbseiten ist’s nicht allein die Farbe, die finanziell zu Buche schlägt, sondern auch die Anzahl der Druckplatten. Der entscheidende Grund ist aber: Die BKZ verfügt zwar über eine riesige Druckmaschine. Aber irgendwann geht auch dort mal der Platz aus. Das ist dann der Fall, wenn alle gedruckten Seiten Farbseiten wären und jede Seite somit vier Druckplatten benötigen würde.
Welche Artikel haben die Grundschüler während des Projekts denn am meisten interessiert? Die meist genannten Themen sind Polizeibericht, Sport und Tiere und auch Natur. Besonders aber die Witze. Woher die denn kommen wollen die Viertklässler wissen. Die BKZ erhält die Witze wie auch die Rubrik Kindernachrichten von ihrer Partnerzeitung „Stuttgarter Nachrichten“. Und die greifen sicher auf Witze-Erfinder zurück. „Oh, das könnte ich auch werden“, ruft da Paul in die Runde. Der Bub bietet gleich an: „Soll ich auch mal einen erzählen?“ Andreas Mücke lacht, meint aber, dass sich die Schüler doch auch einige Fragen überlegt haben und die doch jetzt noch gestellt werden sollten. Nico beispielsweise interessiert, wie lange ein Redakteur eigentlich zum Schreiben eines großen Artikels braucht. Aber da gibt es, wie bei den Schülern wohl auch, keine feste Zeitangaben. Wenn es flutscht und alle Infos beieinander sind, kann ein längerer Bericht schon mal in einer Stunde fertig sein. Wenn es aber ein schwieriges Thema ist und es muss noch viel recherchiert werden, dauert das Erstellen eines Artikels auch schon mal mehrere Tage.
Die Schulstunde rückt ihrem Ende entgegen, Schulleiter Mücke kündigt die letzten drei Frage an. Lia möchte noch wissen, ob beim vielen Schreiben irgendwann einmal die Hand wehtut, Jonas interessiert, wie lange die Ausbildung dauert und Tomas fragt sich, ob sich das überhaupt lohnt. Der Viertklässler drückt es natürlich anders aus: Wie viel verdient man als Redakteur?“
Zu Ende ging eine Schulstunde in Sechselberg wie im Flug und mit der Preisübergabe auch die elfte Runde der BKZ-Aktion Lesepiraten. Über 370 Grundschüler aus Backnang und Umgebung hatten daran teilgenommen, hatten vier Wochen lang kostenlos täglich ihr eigenes BKZ-Exemplar enthalten, hatten zahlreiche Zeitungsfrühstücke veranstaltet und unzählige Arbeitsblätter bearbeitet, Zeitungswände gestaltet und tolle, kreative Bilder zum für den Fotowettbewerb eingeschickt. Einer der Höhepunkte war sicherlich auch eine ganz besondere Aktion der Murrtalschule Oppenweiler, ein Filmdreh. Zwei Viertklässler hatten den Süwag-Standortleiter Michael Meyle wie Journalistenprofis interviewt. Der Energieanbieter wird das Video als Imagefilm in sozialen Netzwerken nutzen und ihn auf die Homepage stellen.
Alle Lesepiraten-Berichte und auch alle Bilder, die zum Fotowettbewerb eingesandt worden sind, findet man auf der Homepage der Backnanger Kreiszeitung unter: www.bkz.de/aktionen/lesepiraten