Todesfahrt
Mutmaßlicher Täter nutzte Rettungsweg zum Weihnachtsmarkt
Ein Auto rast in Magdeburg durch eine Menschenmenge - mitten auf dem Weihnachtsmarkt, kurz vor Heiligabend. Die gesamte Todesfahrt bis zur Festnahme des Verdächtigen dauerte nur wenige Minuten.

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Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadtbehörden informieren über den Ermittlungsstand.
Von dpa
Magdeburg - Bei der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Tote und 200 Verletzten soll der mutmaßliche Täter über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, der Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg, in Magdeburg. Nach Behördenangaben sind vier Erwachsene und ein neunjähriges Kind getötet worden. Es gebe insgesamt 205 Opfer, darunter 5 Tote. Nach derzeitigem Ermittlungsstand könne ein zweiter Täter ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher.
In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in die Menschenmenge gerast. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach vor Ort von einer "furchtbaren, wahnsinnigen Tat". Bei dem noch am Abend festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um Taleb A., einen Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bezeichnet sich der 50-Jährige, der seit 2006 in Deutschland lebt, selbst als Ex-Muslim. Nach dpa-Informationen stellte A. im Februar 2016 einen Asylantrag, über den im Juli desselben Jahres entschieden wurde. Der saudische Staatsbürger erhielt damals Asyl als politisch Verfolgter.
Taleb A. war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden.

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Kanzler Scholz zeigte sich am Tatort ergriffen.

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Menschen zünden Kerzen an und legen Blumen nieder.

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Scholz kündigte Aufklärung an.

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Am Tag nach der Attacke blieb der Magdeburger Weihnachtsmarkt geschlossen.

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Emotionale Szenen: Bundesinnenministerin Faeser tauschte sich mit Rettern aus.

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Bislang ist unklar, wie der Täter trotz Betonklötzen auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte.

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Am frühen Morgen durchsucht die Polizei in Zusammenhang mit der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt ein Wohnhaus.

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Der Weihnachtsmarkt wurde nach der Tat geschlossen.

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Ein Autofahrer raste auf dem Weihnachtsmarkt durch die Besuchermenge.

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Ein Video soll die Festnahme einer tatverdächtigen Person zeigen.