Inge und Heino Bonin aus Allmersbach im Tal feiern Goldene Hochzeit
Zum goldenen Hochzeitsjubiläum begeben sich Inge und Heino Bonin aus Allmersbach im Tal im neuen Wohnmobil auf Reise gen Süden.
Von Simone Schneider-Seebeck
Allmersbach im Tal. „Ihre Mutter hatte ein gutes Händchen“, sagt Heiko Bonin schmunzelnd. Heute wie damals ist es immerhin sehr von Vorteil, wenn die Schwiegereltern mit der Wahl der Tochter einverstanden sind. Und Heino Bonin hatte bereits durch sein Können als Elektriker einen guten Eindruck gemacht.
Als junger Handwerker, der in Allmersbach im Tal gelernt hatte, hat ihn einer seiner Aufträge auf den elterlichen Hof seiner Zukünftigen geführt. So lernten sich die beiden kennen. Er war damals 19 gewesen, die Tochter des Hauses, Inge, 18 Jahre alt. Dass er ursprünglich ein „Neigschmeckter“ aus Neustadt war, auch wenn seine Eltern mittlerweile ein Haus in Allmersbach gebaut hatten, störte ihre Eltern, eine alteingesessene Familie aus Allmersbach, nicht.
Dennoch sollten noch drei Jahre vergehen, bis sich die jungen Leute schließlich im Frühjahr 1974 das Jawort gaben. Zunächst arbeitete Heino Bonin bei der Firma Kaelble, dann wechselte er nach Waldrems. Inge Bonin hatte Näherin gelernt, unterstützte auch ihre Eltern auf dem Hof und wechselte schließlich zur Firma Telefunken. Auch für die Kreissparkasse und die Backnanger Kreiszeitung war sie tätig.
Radfahren ist die gemeinsame Leidenschaft
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Drei Söhne bekam das Paar, das der Heimat Allmersbach im Tal stets treu geblieben ist. Das Radfahren war eine große gemeinsame Leidenschaft, sogar mehrtägige Touren unternahmen sie. Einmal waren bei einer solchen auch die Söhne dabei, doch: „Dann wollten sie nicht mehr“, erinnert sich Heino Bonin und lacht. Bis nach Italien, nach Norwegen, Dänemark, Österreich, Tirol ging es mit dem Drahtesel und natürlich waren sie auch innerhalb Deutschlands unterwegs. „Damals war es auch noch einfacher mit dem Campen“, ergänzt er. Selbstverständlich war man auch bei der Tour de Ländle mit dabei.
Vor fünf Jahren jedoch änderte sich alles: Inge Bonin hatte einen Unfall. Eigentlich ist bis heute nicht klar, was damals passierte. Immer noch hat sie mit körperlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Unterkriegen lassen sich die beiden davon aber nicht. Mit viel Sport und Energie gehe es immer etwas besser, sagt Heino Bonin. Und so wird auch kontinuierlich auf ein großes Ziel hingearbeitet: „Sie will wieder Fahrrad fahren“, verrät er. Dabei unterstützt Heino Bonin seine Frau nach Kräften: „Gut, dass ich nicht mehr arbeiten muss.“ Dazu kümmert er sich auch weiterhin um die Obstwiesen ihrer Eltern. In den gemeinsamen fünf Jahrzehnten haben sie immer viel zusammen gemacht, doch wichtig war es beiden, dem anderen auch Freiräume zuzugestehen. „Wir sind immer beieinander, aber auch mit etwas Abstand“, so das Motto.
Und da man nie zu alt ist, etwas Neues auszuprobieren, gab es dieses Jahr zum Hochzeitsjubiläum auch eine Premiere: Inge und Heino Bonin haben sich ein Wohnmobil gekauft und sind damit nach Italien gefahren. Ein fahrendes Feriendomizil war schon lange Inge Bonins Wunsch gewesen. Und nun ist er in Erfüllung gegangen.