Trio will zurück zur alten Form

Laufend BKZ Herbert Luithardt, Andrea Seybold und Horst Stocklossa kennen die Zeitungsaktion aus der Anfangszeit. Nun sind sie Teil des zehnten Jahrgangs, um abermals von dem Programm zu profitieren.

Horst Stocklossa, Andrea Seybold und Herbert Luithardt (von links) sind mit Laufend BKZ auf dem Weg zum Silvesterlauf. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Horst Stocklossa, Andrea Seybold und Herbert Luithardt (von links) sind mit Laufend BKZ auf dem Weg zum Silvesterlauf. Foto: Tobias Sellmaier

Von Steffen Grün

Als 2012 die Laufend-BKZ-Premiere angekündigt wurde, fackelte Herbert Luithardt nicht lange. „Ich saß mit meiner Frau beim Frühstück, habe den Aufruf gelesen und sofort die Bewerbung abgeschickt“, erinnert sich der 64-Jährige. Als Post von der Zeitung mit der Teilnahmebestätigung ins Haus flatterte, war er trotzdem überrascht: „Ich hatte es im Urlaub verdrängt und dachte: Auf was habe ich mich da eingelassen?“ War es eine gute Idee, sich als echter Anfänger dem Programm zu stellen, an dessen Ende nach 15 Wochen das Zehn-Kilometer-Rennen beim Backnanger Silvesterlauf steht? Ein Gedanke, den Luithardt nach den ersten Einheiten unter AOK-Sportpädagogin Brigitte Würfel beiseiteschob. Ihm machte es Spaß, einmal in der Woche mit der Gruppe unterwegs zu sein. Und er spürte, wie sich die Form mitsamt den Hausaufgaben schnell verbesserte. 1:05:26 Stunden brauchte er am letzten Tag des Jahres für die vier Innenstadtrunden.

Daran, ein Teil der ersten Laufend-BKZ-Generation gewesen zu sein, „denke ich gerne zurück“. 2013 und 2015 meldete sich der Backnanger erneut an und schon alleine das zeigt, dass ihn das Lauffieber dauerhaft gepackt hat. An Silvester verbesserte sich Luithardt auf 56:07 Minuten, bestritt aber auch andere Rennen, sogar Halbmarathons sowie einen 25-Kilometer-Lauf. „Das hätte ich mir vor 2012 nie vorstellen können“, sagt er. Es war wohl nur möglich, weil er sich nach den Zeitungskursen einem Lauftreff anschloss.

Dass es zuletzt trotzdem bergab ging, habe mit dem Alter, einer Bronchitis, Knieproblemen und einer Coronainfektion zu tun. Das alles habe ihn „fast auf null zurückgeworfen“, so Luithardt. Seine Hoffnungen ruhen wieder auf Laufend BKZ und die ersten Wochen bestärken ihn darin: „Klares Ziel ist der Silvesterlauf, der mit den fantastischen Zuschauern etwas ganz Besonders ist. Ich bin guter Dinge, die Zeit ist zweitrangig.“

So sieht das auch Andrea Seybold, für die es zuerst ums körperliche Wohlbefinden geht. Als die Allmersbacherin den Kurs, den die BKZ in enger Kooperation mit der AOK anbietet, von 2013 bis 2015 mitmachte, „war es das bestmögliche Training für mich“ und ihr ging es viel besser als vorher. Der wöchentliche Treff und Brigitte Würfels Pläne, „an die ich mich akribisch gehalten habe“, hätten ihr sehr geholfen. So sehr, dass sie den Silvesterlauf beim bislang letzten Mal in 56:53 Minuten meisterte. Das zu toppen ist nicht Seybolds Motivation. Die 53-Jährige, die in den Vorjahren aus beruflichen und privaten Gründen wenig Zeit für Sport hatte und zudem „immer neue Ausreden fand“, will sich der alten Form langsam wieder annähern. Das erste Zwischenfazit ist positiv: „Es geht wieder in die richtige Richtung. Ich bin überrascht, wie gut es läuft.“ Für die Zeit nach Silvester sei es vielleicht sinnvoll, sich einem Lauftreff anzuschließen, denn sonst „kommt wieder der Schlendrian rein“.

Dieser Gefahr beugt Horst Stocklossa vor, indem er stets mittwochs in Backnang mit derselben Truppe wie Herbert Luithardt auf Achse ist – seit der Zeit, als der Kirchberger 2014 erstmals bei Laufend BKZ auftauchte. Die damaligen Ziele, mehr als die Sonntagswalkingtour hinzukriegen und die gesundheitlichen Probleme, die ihn zu einer Kur gezwungen hatten, ad acta zu legen, hatte er erreicht. Der zweite Kurs endete 2015 mit einem Silvesterlauf in 57:02 Minuten. Beim dritten Mal geht es ihm zunächst nur um „die bestmögliche Leistung“, doch der 55-Jährige ergänzt schmunzelnd: „Ich werde sicher nicht spazieren gehen.“

Mit seiner Fitness war Stocklossa zufrieden, bis durch Corona „alles ins Stocken geraten ist“. Zu Zeiten der Kontaktbeschränkungen habe ihm die Gruppe gefehlt, „die Gemeinschaft ist das A und O im Sport“. Die hat er mit Laufend BKZ und dem Lauftreff derzeit zweimal pro Woche – das hilft ihm, zur alten Form zurückzufinden. Auch wieder längere Läufe in Angriff nehmen zu können ist der vordringlichste Wunsch.

Trainingsplan für Einsteiger

Aufwärmen Fünf Minuten lockeres Einlaufen sollten obligatorisch sein und verschiedene Koordinationsübungen wie beispielsweise Seitgalopp, Kniehebelauf, Anfersen, Überkreuzlauf oder Ausfallschritte beinhalten.

Motto Erst öfter, dann länger und schneller – das gilt, wenn sich Einsteiger auf ein Zehn-Kilometer-Rennen wie den Silvesterlauf vorbereiten. Am Anfang sollten es kürzere, häufigere Einheiten und mit der Zeit immer längere Dauerläufe sein. Derzeit wären 35 bis 45 Minuten ratsam, in den nächsten Wochen bis zu einer Stunde. Dazu gesellen sich Tempowechsel und Bergaufpassagen. Jede Einheit endet mit Auslaufen und Ausdehnen.

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Erstellt:
5. November 2022, 06:00 Uhr

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