Sandhausen rettet sich nach „schlimmster Saison“
dpa/lsw Bochum/Sandhausen. Der SV Sandhausen bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga. Präsident Machmaier verspürt Erleichterung, aber keine Freude. Er kündigt einen personellen Umbruch an. Die Trainerfrage bleibt vorerst ungeklärt.

Bochums Robert Zulj (l) und Sandhausens Ivan Paurevic in Aktion. Foto: Guido Kirchner/dpa
Jürgen Machmeier wählte wieder einmal deutliche Worte. „Ich bin erleichtert“, sagte der Präsident des SV Sandhausen über den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga. „Freuen kann ich mich aber nicht, denn die Saison war komplett verkorkst.“ Die „schlimmste Saison, die wir bislang hatten“, sei das gewesen, führte er weiter aus. „Wir haben alles Negative mitgenommen. Normal steigst du in so einer Saison ab, aber wir haben uns gerettet, weil die Mannschaft in den letzten Wochen zusammengewachsen ist.“
Ihr abschließendes Spiel bei Zweitliga-Meister und Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum verloren die Badener am Sonntag zwar mit 1:3 (0:1). Da die Verfolger VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig auch nicht punkteten, hielt sich der SVS aber auf dem 15. Rang und geht nach der Sommerpause in seine zehnte Zweitliga-Saison. „Darauf können wir stolz sein“, sagte Machmeier.
Einen einstelligen Tabellenplatz hatte der SVS vor dieser Spielzeit als Ziel ausgerufen. Letztlich endete die Achterbahnfahrt inklusive Verletzungs- und Corona-Sorgen, zweier Trainerentlassungen (Uwe Koschinat, Michael Schiele) und eklatanter Auswärtsschwäche (16 Niederlagen in 17 Spielen) so gerade noch mit der Rettung vor dem Abstieg. Die durchaus prominent besetzte Mannschaft „hätte viel mehr erreichen können, wenn der Teamgeist vorher da gewesen wäre“, sagte Machmeier - und kündigte für die kommende Saison einen Umbruch an.
„Wir haben sehr, sehr viele Spieler auf der Liste“, sagte der Clubboss. „Ich denke, dass wir die nächsten zwei Wochen einiges vermelden können.“ Unter anderem, wer künftig auf der Bank sitzt. Noch ist unklar, ob Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits, die Ende Februar übernommen haben, auch weiter das Trainerduo des SVS bilden. „Ich glaube, dass der Kulo und ich das weitermachen werden“, sagte Kleppinger zwar. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
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