Niederlage für VfL: „Aus dem Nichts kriegen wir das 2:1“

dpa Sinsheim. Wolfsburg gibt bei der TSG 1899 Hoffenheim ein Spiel aus der Hand, in dem die Gastgeber lange „ein bisschen Angsthasenfußball“ zeigen - und dann gleich dreimal zuschlagen.

Hoffenheims Andrej Kramaric verlässt nach Spielende das Spielfeld. Foto: Uwe Anspach/dpa

Hoffenheims Andrej Kramaric verlässt nach Spielende das Spielfeld. Foto: Uwe Anspach/dpa

Als unmittelbarer Verfolger des Spitzenreiters FC Bayern München hat sich der VfL Wolfsburg nach seiner ersten Saisonniederlage erstmal verabschiedet. Die Mannschaft von Trainer Mark van Bommel ärgerte sich am Samstag mächtig über das 1:3 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim. „Ich fand das unnötig, weil ich denke, dass wir ein gutes Spiel abgeliefert haben“, sagte der Niederländer. Nach zuvor nur zwei Gegentoren in den ersten fünf Partien der Fußball-Bundesliga mussten die Niedersachsen dieses Mal richtig einstecken.

Vier Tage vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Sevilla brachte Nationalspieler Riedle Baku die Gäste in Führung (25. Minute). Vor 8523 Zuschauern in Sinsheim glich Andrej Kramaric mit seinem ersten Saisontreffer (45.+2) aus. Christoph Baumgartner (73.) und Pavel Kaderabek (81.) trafen für die erst spät überzeugenden Kraichgauer.

Das Team von Chefcoach Sebastian Hoeneß konnte damit im dritten Anlauf seinen ersten Erfolg dieser Runde in der PreZero Arena einfahren und gewann auch erstmals wieder seit dem 4:0 am ersten Spieltag in Augsburg. „Das war extrem wichtig“, so der Österreicher Baumgartner im Sky-Interview, und räumte mit Blick auf das späte Erwachen seiner Mannschaft: „Das war ein bisschen Angsthasenfußball.“

Mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenzweiten, dem Vertrauen in die eigene Abwehrstärke mit bis dato nur zwei Gegentoren und vor allem in Torjäger Wout Weghorst gingen die Wolfsburger in die Partie. Der niederländische Torjäger hatte zuvor in sechs Spielen gegen die TSG sieben Tore erzielt, trat dieses Mal aber selten in Erscheinung.

Neben Weghorst standen Dodi Lukebakio, Maximilian Philipp und Baku in der Offensive im VfL-Team. Das Quartett setzte die Hoffenheimer zunächst derart unter Druck, dass Torhüter Oliver Baumann und Abwehrchef Kevin Vogt oft große Mühe hatten, überhaupt einen Spielaufbau zu starten.

Die Gäste schossen bei jeder Gelegenheit Richtung Baumann - und das zahlte sich schnell aus: Nach einem Ballverlust seines Nationalmannschaftskollegen David Raum narrte Baku Gegenspieler Pavel Kaderabek und schlenzte den Ball aus 20 Metern ins Netz.

Anstelle des fehlenden Sebastian Rudy bemühte sich Florian Grillitsch als Hoffenheims Ballverteiler, doch bei den Umschaltaktionen taten sich der Gastgeber weiter schwer. Wie schon zuletzt zuhause beim 0:2 gegen Mainz legte die TSG ein schwache erste Halbzeit hin.

Etwas überraschend fiel unmittelbar vor dem Pausenpfiff dennoch der Ausgleich: Bei einer Ecke von Raum flog der Ball an allen großgewachsenen Wolfsburgern vorbei und Kramaric nickte zum 1:1 ein. Nach vier Assists in der bisherigen Spielzeit und 497 torlosen Minuten traf der 30-jährige Kroate damit wieder. 2020/21 standen 20 Treffer bei ihm zu Buche.

„Aus dem Nichts kriegen wir das 2:1. Hoffenheim war sehr effizient, viel besser als wir“, kritisierte van Bommel später seine Elf. Denn die Wolfsburger spielten ihre physische Stärke und kluge Raumaufteilung auch in einer kurzen Drangphase nach dem Wechsel gut aus - aber nicht gut genug. Als der VfL wieder in der Verwaltungsmodus überging, nutzte erst Baumgartner eine flache Hereingabe von Kaderabek. Dann war der tschechische Vorbereiter selbst zur Stelle, als Raum bei einem Freistoß den Ball an den Pfosten zirkelte.

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Hoffenheims Torschütze Andrej Kramaric (l) jubelt über das Tor zum 1:1. Foto: Uwe Anspach/dpa

Hoffenheims Torschütze Andrej Kramaric (l) jubelt über das Tor zum 1:1. Foto: Uwe Anspach/dpa

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Erstellt:
25. September 2021, 15:10 Uhr

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