Trotz Warnsignalen – Firmen im Land optimistisch

Südwest-Unternehmen gut ausgelastet – Große Koalition streitet über Steuern und Solidarzuschlag – Handwerk droht mit Klage

Berlin/Stuttgart CDU und SPD streiten über Steuerentlastungen von Unternehmen und Spitzenverdienern. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) forderten, mit Entlastungen nicht zu warten, bis etwa durch den Brexit und Handelskonflikte ein Abschwung drohe. Führende SPD-Politiker lehnten dies ab und verteidigten den geplanten Teilabbau des Solidaritätszuschlags als ausreichend. Gegen die Pläne, den Soli für zehn Prozent der Steuerzahler beizubehalten, macht allerdings auch der Handwerksverband Front und kündigte eine Verfassungsklage an.

Die konjunkturellen Warnzeichen mehren sich. Führende Konjunkturforscher warnen allerdings vor einer Panikmache. Ähnlich sehen dies auch Verbände der Wirtschaft in Baden-Württemberg.

Dietrich Birk, Geschäftsführer des Maschinenbauverbands VDMA im Land, stellt fest, „dass die Schwankungen jetzt größer werden“. Er sieht aber noch keinen Anlass, die bisherige Prognose eines Umsatzwachstums von zwei Prozent für 2019 zu korrigieren. Die Unternehmen hätten im Schnitt noch Aufträge für etwas mehr als acht Monate in ihren Büchern stehen. 2018 war der Umsatz im südwestdeutschen Maschinenbau aber noch um fünf Prozent gewachsen.

Der Landesverband der Industrie rechnet mit einem Umsatzplus von 1,9 Prozent in der südwestdeutschen Industrie. Nach einer Blitzumfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg erwarten 70 Prozent der Unternehmen gleichbleibende oder steigende Umsätze. Marjoke Breuning, die Präsidentin der IHK Stuttgart, meinte, „die Betriebe gehen nicht davon aus, dass die Konjunktur eine spürbare Delle bekommt“.

Optimistisch zeigen sich die Bauwirtschaft und das Handwerk.

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Erstellt:
14. Januar 2019, 03:14 Uhr

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