Streit mit Elite-Universität in den USA
Trump beschimpft Harvard als „antisemitische, linksextreme Institution“
Im Streit mit der US-amerikanischen Elite-Universität Harvard hat US-Präsident Trump die Uni beschimpft. Er bezeichnete sie als als „antisemitische, linksextreme Institution“.

© SAUL LOEB/AFP/SAUL LOEB
US-Präsident Donald Trump beschimpft die Elite-Uni Harvard. (Archivbild)
Von red/AFP
Im Zuge des Streits mit Harvard hat US-Präsident Donald Trump die Elite-Universität als „antisemitische, linksextreme Institution“ beschimpft. Die Einrichtung sei „ein liberales Durcheinander“, erklärte Trump am Donnerstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Er kritisierte unter anderem, dass die renommierte Universität Studenten „aus der ganzen Welt“ aufgenommen habe, „die unser Land auseinanderreißen wollen“.
Trump äußerte sich einen Tag nach dem Erlass eines Dekrets, das insbesondere die Hochschulbildung ins Visier nimmt. Die Verordnung richtet sich vor allem gegen eine angebliche „rechtswidrige Diskriminierung“. Gemeint sind Maßnahmen, mit denen Angehörige von Minderheiten gefördert werden sollen, und mit denen nach Ansicht der Trump-Regierung insbesondere Weiße benachteiligt werden.
Die Harvard-Universität hatte die US-Regierung wegen der Kürzung von Zuschüssen in Milliardenhöhe verklagt. Die Trump-Regierung gefährde damit die akademische Freiheit, hieß es in der am Montag veröffentlichten Klageschrift. Die Regierung hatte die Einschnitte mit antisemitischen Protesten auf dem Campus der Elite-Universität begründet.
US-Regierung will Harvard Zuschüssen streichen
Die US-Regierung will Harvard mehrjährige Zuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) streichen. Trump drohte der Universität zudem mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit der Einstufung als „politische Organisation“.
Die US-Regierung begründet ihr Vorgehen mit einer angeblich verfehlten „Ideologie“ der Uni und Antisemitismus auf dem Campus. Der Vorwurf bezieht sich vor allem auf pro-palästinensische Demonstrationen an US-Universitäten wie Harvard oder der Columbia-Universität in New York seit dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023. Im März verkündete das US-Bildungsministerium auf dieser Grundlage die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten.
Harvards Leitung widersetzte sich jedoch - anders als die der meisten US-Universitäten - den Forderungen der Regierung. Dazu gehört, Diversitätsabteilungen zu schließen und die Einwanderungsbehörde beim Durchleuchten der Studenten zu unterstützen. Universitätspräsident Alan Garber erklärte, die Einrichtung verhandele „nicht über ihre Unabhängigkeit oder ihre verfassungsmäßigen Rechte“.