US-Wahl
Trump gegen Harris: So stehen die Wettquoten
In den Wettbüros gab es vor der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten eine klare Tendenz. Bestätigt sich diese auch an der Urne? Wer nicht ewig aufs Ergebnis warten will, kann einen Blick auf die Quoten werfen. Auffällig ist eine Parallele zur US-Wahl 2020.
Von Michael Maier
In den Umfragen lieferten sich Kamala Harris und Donald Trump zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit 53 Prozent Siegeswahrscheinlichkeit sieht das US-Portal „835“ auf Basis von Meta-Umfragen Donald Trump leicht in Führung.
Noch stärker erscheint diese Tendenz, wenn man Wahrscheinlichkeiten auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten betrachtet. Klar ist dabei, dass man 2024 mit dem Sieg in fünf „Swing States“ sicher die ganze Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Drei oder vier Swing States reichen nur in bestimmten Kombinationen aus, wobei voraussichtlich kein Weg an Pennsylvania vorbei führen wird.
Wettquoten Trump vs. Harris
Doch wie steht es nun mit den Wettquoten bei Trump und Harris? Welche Chancen sehen die Buchmacher? Und sind die Quoten wirklich aussagekräftig?
Wettplattformen in den USA zeigen eine Siegeswahrscheinlichkeit von 60 bis 63 Prozent für Donald Trump. Das spiegelt sich auch bei europäischen Buchmachern wider. Die Trump-Quote variiert zwischen 1,50 und 1,52, die Quote für Kamala Harris zwischen 2,40 und 2,56. Das sind die Summen, die man jeweils pro eingesetztem Dollar oder Euro erhält. Laut Medienberichten wird dabei so viel Geld wie für Sportwetten verzockt – oder sogar noch mehr.
Verzerrte Quoten Trump-Harris?
Bedenken gibt es allerdings wegen möglicher Verzerrungen und Manipulationsmöglichkeiten. So soll ein einziger französischer Spieler unter drei verschiedenen Identitäten 30 Millionen Dollar auf Trump gesetzt haben, wurde berichtet.
Da im US-Wahlkampf Milliarden investiert werden, handelt es sich dabei eher um Peanuts. Nicht undenkbar, dass bestimmte Silicon-Valley-Moguele die öffentliche Meinung über die Wettquoten zu Gunsten von Donald Trump beeinflussen wollen. Bekannt ist im Übrigen, dass Männer eher zu riskanten Wetten neigen als Frauen, was ebenfalls für einen Bias sorgen könnte.
Wettquoten Trump-Harris bei Polymarket
Besonders deutlich führt Donald Trump bei der Wettplattform Polymarket mit 63 Prozent. Dort kann man allerdings nur mit Kryptowährung wie Bitcoin & Co. bezahlen. Außerdem werben Elon Musk und andere Trump-Unterstützer massiv für Polymarket.
Trotz aller Fragezeichen zeigen die Wettquoten eine mögliche Tendenz an. Ganz ähnlich wie 2024 verhielt es sich jedenfalls 2020 zwischen Joe Biden und Donald Trump – allerdings mit Trump als Underdog. Wer auf Biden gesetzt hatte, bekam damals etwa 1,60 pro Dollar ausgezahlt. Bei einem Sieg von Trump hätte man zwischen 2,50 und 2,80 Dollar erhalten.
Einige Buchmacher mit Wettquoten
- Bet365
- William Hill
- Paddy Power
- Pinnacle
- Bwin
- Ladbrokes
- Betfair
- 888sport
Quotenpleite Trump-Clinton 2016
Völlig daneben lagen die Wett-Teilnehmer und Buchmacher allerdings 2016 bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten. Die unterlegene Hillary Clinton wurde mit einer Quote von 1,20 bis 1,25 gehandelt, der letztendliche Sieger Donald Trump seinerzeit mit 3,80 bis 5,00. Das Ergebnis kam offenbar für alle sehr überraschend.
Und auch sonst tippten die Buchmacher bei Weitem nicht immer richtig. Nur bis in die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein erwiesen sich ihre Vorhersagen bei US-Wahlen als weitgehend treffsicher. Danach änderte sich offenbar die Massenkommunikation und erschwerte zunehmend die Prognosen – in Zeiten von Social Media erst recht.
Wetten kann man indes auf fast alles, unter anderem auf Babynamen für den Nachwuchs britischer Royals wie Prinz Harry und Herzogin Meghan, denen Donald Trump für den Fall eines Wahlsiegs übrigens mit einem Rausschmiss aus den USA gedroht hat. Insgesamt positionieren sich die Stars bei der US-Wahl eher für Kamala Harris als für Trump.
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn Sie bei sich oder anderen Anzeichen für eine Spielsucht erkennen, können Sie sich an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) wenden. Infos unter kostenloser Hotline 0800 137 27 00 oder unter www.bzga.de.