Die USA und der Umweltschutz
Trumps Welt der Fabrikschlote
Die Strafzölle des US-Präsidenten bedeuten auch einen Rückschlag im Kampf gegen den Klimawandel, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

© dpa/Arne Dedert
Donald Trump hat die Weltwirtschaft auf Talfahrt geschickt. Das wird auch Auswirkungen auf den Kampf gegen den Klimawandel haben.
Von Knut Krohn
Donald Trump steckt mit seinem Denken tief in den 1980er Jahren fest. Sein Bild einer florierenden Wirtschaft sind rauchende Fabrikschlote und spritschluckende Autos. Eine Welt scheinbar ohne Sorgen und auch ohne Klimaschutz. Mit dem Austritt aus dem Pariser Abkommen noch am Tag seines Amtsantritts versetzte Trump dem Kampf gegen den Klimawandel vor allem symbolisch einen schweren Schlag. Die Signalwirkung war verheerend, denn nun hatten andere Länder eine willkommene Ausrede, im Fahrwasser Washingtons ebenfalls weniger für den Umweltschutz zu tun.
Die Weltwirtschaft ist auf Talfahrt
Die von ihm verhängten Strafzölle werden aber sehr konkrete Auswirkungen haben. Donald Trump hat die Weltwirtschaft erst einmal auf Talfahrt geschickt. Das heißt, dass die Regierungen in Zukunft weniger Geld zur Verfügung haben werden, das sie in dringend notwendige Umweltprojekte investieren könnten. Auch werden die Staaten und auch die Unternehmen wieder vermehrt auf billige, aber schmutzige Energie wie Gas und Öl setzen.
Eine Katastrophe ist Trump zudem für die Wissenschaft. Er hat bereits Tausende Mitarbeiter der Umweltbehörde EPA entlassen, dasselbe Schicksal droht der Wetter- und Ozeanografie Behörde (NOAA). Beide Behörden sammeln unter anderem wichtige Daten über Klimaveränderungen.
Eine Welt ohne Fabrikschlote
Die gute Nachricht ist, dass Donald Trump zwar schwere Schaden anrichtet, die grundsätzliche Entwicklung in Richtung mehr Klimaschutz aber nicht aufhalten kann. Vor allem der Ausbau im Bereich erneuerbarer Energien ist dazu zu weit fortgeschritten. Zu den Siegern werden am Ende jene gehören, die unbeirrt an einer Welt ohne Fabrikschlote arbeiten.