Hoffenheim gehen die Abwehrspieler aus: Che im Wartestand

dpa/lsw Zuzenhausen. Hoffenheim gilt als Europapokal-Kandidat. Doch die TSG muss aufpassen, dass sie nicht noch weiter in der Tabelle abrutscht. Beim nächsten Gegner Mainz spielt in dieser Saison kein Bundesligist gerne.

Das 1:2 zuhause gegen den FSV Mainz 05 am vierten Spieltag gehört zu den wenigen düsteren Kapiteln der TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga-Hinrunde. Nun fährt die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß zum Rückspiel zu den Rheinhessen - mit einigen Personalsorgen und der Bürde von zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie. „Jetzt müssen wir darauf richtig reagieren“, forderte der 39-jährige Coach des Tabellensiebten am Donnerstag.

340 TSG-Fans dürfen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ins Mainzer Stadion. Insgesamt sind 6800 Zuschauer erlaubt. „Das trägt schon etwas zum Spiel bei, es wird uns emotional nach vorne bringen“, sagte der Mainzer Trainer Bo Svensson, dessen Team den Hoffenheimern mit dem gewohnten und gefürchteten Pressing sicher mächtig zusetzen wird.

Die 05er haben zuhause in dieser Saison nur fünf Gegentore kassiert - Liga-Bestwert. Und sie holten 21 von 27 Punkte in der Mewa Arena. Dort gewannen sie die vergangenen drei Spiele zu Null. Derweil gingen die Hoffenheimer mit Liga-Niederlagen bei Union Berlin und gegen Borussia Dortmund in die Pause, dazu gab's das Aus im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg. Letzteres hängt der TSG noch nach. „Das hat uns extrem geärgert“, sagte Hoeneß.

Dem Chefcoach geht in der Abwehr langsam das Personal aus: Neben den Langzeitverletzten Ermin Bicakcic und Robert Skov fehlen den Kraichgauern in der Defensive auch Kevin Akpoguma, Pavel Kaderabek (beide Oberschenkelprobleme), Marco John (Trainingsrückstand) sowie US-Nationalspieler Chris Richards (Fußprellung). Routinier Sebastian Rudy, der auch schon Außenverteidiger spielte, ist gelbgesperrt.

Dennoch muss sich Neuzugang Justin Che (18) gedulden. „Für Justin kommt das Spiel als Startelfkandidat zu früh, dafür hat er zu lange keine Spielpraxis gehabt“, sagte Hoeneß. „Wir würden ihm keinen Gefallen tun, ihn da reinzuwerfen.“ Das US-Talent vom FC Dallas war in der Liga-Pause bis zum 30. Juni 2023 ausgeliehen worden.

Möglicherweise rückt Benjamin Hübner wieder ins Team. „Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, sie liegt bei 78 Prozent“, meinte Hoeneß schmunzelnd auf eine entsprechende Frage. Der Kapitän war zuletzt beim 2:3 gegen Dortmund nach 574 Tagen in die Startelf zurückgekehrt. Eine komplizierte Sprunggelenkverletzung machte dem 32-Jährigen lange zu schaffen.

Trotz des Transfers von Che hat sich der Kader mit Transferschluss am Montag wie von Hoeneß gewünscht verkleinert: Die Reservisten Sargis Adamyan, Mijat Gacinovic und Joshua Brenet wurden verliehen oder verkauft. Verträge von Stammspielern wie David Raum, Oliver Baumann und Kevin Vogt hatte der Club zuletzt verlängert. Offen ist aber noch, ob Topstürmer Andrej Kramaric über den Sommer hinaus bleibt.

„Wir wollten einen stabilen und qualitativ hochwertigen Kaderkern zusammenhalten, gewissermaßen ein Gerüst als Basis für die Entwicklung von hochtalentierten Spielern“, erklärte Sportchef Alexander Rosen im „kicker“. „Ich habe das Gefühl, dass dieser Weg gut sicht- und greifbar ist und dass wir für viele Spieler interessant sind.“

© dpa-infocom, dpa:220203-99-959123/3

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Erstellt:
3. Februar 2022, 12:34 Uhr

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