Bundestagswahl 2025

Über 100 Marken rufen zur Wahl auf – darunter viele aus Baden-Württemberg

Kurz vor der Bundestagswahl setzen viele große Firmen ein Zeichen und werben für eine hohe Wahlbeteiligung. Darunter sind auch viele Unternehmen aus dem Südwesten. Für die Aktion gestalten sie sogar ihre Logos um.

So werben Unternehmen mit veränderten Logos für eine hohe Wahlbeteiligung.

© Antoni

So werben Unternehmen mit veränderten Logos für eine hohe Wahlbeteiligung.

Von Sascha Maier

Normalerweise sind Markenlogos in Firmen heilige Kühe: Jede noch so kleine Veränderung durchläuft einen langwierigen Prozess. Für die Kampagne „Zusammen für Demokratie“, die unter dem Hashtag #ZusammenFürDemokratie Aufmerksamkeit generieren soll, haben mehr als 100 Unternehmen mit einigen dieser Werberegeln gebrochen: Bei Mercedes-Benz befindet sich plötzlich dort, wo sonst der ikonische Mercedes-Stern zu sehen ist, ein Wahlkreuz. Unterm Porsche-Logo steht statt dem Wort „Porsche“ in derselben markanten Schrift mit hohem Wiedererkennungswert „Wählen“. Auch die Würste im Logo von Rügenwalder Mühle sind zu einem X geformt.

Hintergrund der Aktion, an der sich auch viele Firmen aus Baden-Württemberg beteiligen, ist ein gemeinsamer Aufruf für mehr Wahlbeteiligung bei der unmittelbar anstehenden Bundestagswahl am 23. Februar. Federführend waren dabei die Berliner Agentur Antoni, die sonst exklusiv für Mercedes arbeitet sowie die Kommunikationsexperten von Cherrypicker und OSK.

In sozialen Medien werden die abgewandelten Logos bereits vielfach geteilt:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Berliner Stadtreinigung (BSR) (@bsr_berlinerstadtreinigung)

Aus der Region Stuttgart sind nicht nur Daimler und Porsche, sondern auch das Waldenbucher Unternehmen Ritter Spot an der Kampagne beteiligt:

Es ist nicht die erste Kampagne dieser Art, bei der die Agentur Antoni wegweisend war. 2021 wurden etwa 1000 Unternehmen mobilisiert, um der preisgekrönten Impfkampagne #ZusammenGegenCorona Gewicht zu verleihen – der Wahlaufruf kann also in gewisser Weise als Neuauflage der damaligen Aktion gewertet werden.

Das sagt der Initiator der Kampagne

Sven Dörrenbächer, Co-CEO bei Antoni und Initiator beider Kampagnen, schreibt auf seinem LinkedIn-Profil: „Lasst uns gemeinsam einen großen kollektiven Wahlaufruf zur Stärkung der Demokratie starten.“ Und: „Wenn Marken ihr Heiligstes in einen Wahlaufruf ändern, muss es um sehr viel gehen.“ Freiheit und Demokratie seien längst nicht mehr garantiert. Darum gelte es jetzt, demokratische Grundwerte wie Vielfalt, Offenheit, Toleranz, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Menschlichkeit zu betonen. „Nur eine freiheitliche Demokratie bildet die Basis für ein friedliches Miteinander sowie für wirtschaftliche Stabilität“, so Dörrenbächer.

Ein Blick in die Kommentarspalten verschiedener sozialer Netzwerke zeigt, dass die Kampagne sehr wohlwollend aufgenommen wird – es überwiegt deutlich das Lob für die Aktion, das sich sowohl an die kreativen Köpfe dahinter, als auch an die teilnehmenden Unternehmen richtet.

Dabei sprechen sie keine konkreten Wahlempfehlungen für oder gegen bestimmte Parteien aus, wie das etwa viele Prominente dieser Zeit tun, sondern erinnern einfach daran, warum es wichtig ist, das Land an der Urne mitzugestalten.

Auch Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp für starke Wahlbeteiligung

Die Kampagne „Zusammen für Demokratie“, an der sich viele DAX-Unternehmen oder überregional bekannte Konsummarken beteiligen, bündelt aber nicht die einzigen Stimmen in der Wirtschaft, die sich für eine rege Wahlbeteiligung aussprechen. So gibt es überall auch kleinere regionalere Aktivitäten wie das Bündnis „Standortfaktor D“, dem sich vor allem mittelständische Unternehmen aus Baden-Württemberg und Bayern angeschlossen haben. Auch Trigema-Patron Wolfgang Grupp unterstützt die Initiative.

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Erstellt:
21. Februar 2025, 14:36 Uhr

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