Wahlkampfthema Grenzkontrollen
Über 4500 Wege führen über die deutsche Grenze
Mehr als 4500 Straßen, Wege und Pfade führen von Deutschland über die Grenze in die Nachbarländer. Sind flächendeckende Grenzkontrollen überhaupt umsetzbar?
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© dpa/Harald Tittel
Ein Polizist hält Fahrzeuge an der Grenze zu Deutschland an.
Von red/AFP
Von Deutschland führen einem Bericht zufolge mehr als 4500 Straßen, Wege und Pfade über die Grenze in die Nachbarländer. Die Bundesregierung verweist in einer Antwort auf eine Linken-Anfrage, aus der der „Spiegel“ am Freitag zitierte, auf 4545 Straßen, Wege und Pfade, darunter 42 Autobahnen, 114 Bundesstraßen und 158 Landstraßen. Hinzu kommen Wiesen, Felder und Wälder sowie fast 2732 Kilometer Wassergrenzen.
All diese Wege müsste die Polizei überwachen, um die deutschen Grenzen lückenlos zu kontrollieren, wie es zum Teil im Wahlkampf gefordert wird. Die Angaben stammen vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.
GdP hält flächendeckende Grenzkontrollen für nicht durchsetzbar
„Tausende Grenzübergänge zu überwachen ist populistischer Unsinn“, sagte dazu die Linken-Bundestagsabgeordneten Cornelia Möhring dem „Spiegel“. Das „funktioniert nicht und lenkt von den echten Problemen im Land ab“.
In den vergangenen Wochen hatte bereits die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärt, dass sie flächendeckende Kontrollen und Zurückweisungen an den deutschen Grenzen für nicht durchsetzbar hält. Die Beamten seien bereits jetzt „am Rande des Machbaren“. Den zusätzlichen Bedarf, um die Grenze umfänglich zu kontrollieren, bezifferte die GdP auf 8000 bis 10.000 Kräfte.