Überzeugt von der Kraft der Pflanzen
Oft ahnt man es nicht, doch manch eine Zimmerpflanze sieht nicht nur gut aus, sondern hat sogar gesundheitsfördernde Eigenschaften. Die pensionierte Datenbankadministratorin Maria Meier aus Allmersbach im Tal befasst sich seit gut einem Jahrzehnt mit dem Thema – aus gegebenem Anlass.

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Die Allmersbacherin Maria Meier schwört bei bestimmten Wehwehchen auf Heilpflanzen. Foto: A. Becher
Von Simone Schneider-Seebeck
Allmersbach im Tal. „Ich freue mich über jede Pflanze“, sagt Maria Meier. Das sieht man schon von außen. Der Vorgarten ist üppig bepflanzt und auch in ihrer Wohnung stehen zahlreiche Grünpflanzen. Doch nicht nur, weil sie schön aussehen. Viele davon wie etwa der Bogenhanf in verschiedenen Variationen dienen der Luftverbesserung. Genauso wie auch die Grünlilie.
Pflanzen mochte die pensionierte Datenbankadministratorin schon immer. Besonders Orchideen mit ihren faszinierend schönen Blüten gefallen ihr gut. Seit gut zehn Jahren jedoch befasst sie sich ausgiebig mit den Heilkräften verschiedener Pflanzen.
Anlass dazu war eine schwere Grippe. Es ging der heute 65-Jährigen damals sehr schlecht, Medikamente schlugen nicht an. „Ich dachte, meine Tage seien gezählt“, erinnert sie sich. Eine Freundin machte sie auf die Kräutermedizin der Hildegard von Bingen aufmerksam. Tatsächlich erwiesen sich der empfohlene Wermuttrank sowie Andornwein, verschiedene Kräuter in Wein zubereitet, als sehr wirksam. „Da war mein Interesse an Heilpflanzen geweckt“, sagt Meier.
Kalanchoe daigremontianaheißt eine ihrer Lieblingspflanzen
Als Computerspezialistin ist sie es gewohnt, nach Lösungen für schwierige Fragen zu suchen. Auch durch das Ausprobieren verschiedener Techniken oder Möglichkeiten, selbst wenn diese auf den ersten Blick ungewohnt scheinen mögen. Zahlreiche Bücher über Kräuter- und Pflanzenwissen besitzt sie mittlerweile, eine Fachzeitschrift zum Thema hat sie seit sieben Jahren abonniert, auch das Internet ist eine gern genutzte Quelle. So beispielsweise auch bei einer Pflanze, die sich in der Zwischenzeit zu einer ihrer Lieblingspflanzen entwickelt hat – Kalanchoe daigremontiana. Diese auch als Brutblatt entwickelte Sukkulente hatte Maria Meier vor Jahren als Zimmerschmuck geschenkt bekommen. Aufgrund einer längeren Abwesenheit der Besitzerin war sie zwei Monate lang recht vernachlässigt worden und hatte kein Wasser bekommen. Kaum war die Allmersbacherin zurückgekehrt, bekam die Pflanze mit den schmalen, fleischigen Blättern einen Platz am Fenster und reichlich Nass. Innerhalb kurzer Zeit erholte sie sich nicht nur von der Dürrezeit, sondern belohnte ihre Retterin mit außergewöhnlichen Blüten – kleine hängende Trompeten in Weiß-Rosa.
Maria Meier war beeindruckt und begann zu recherchieren. Wie sich herausstellte, ist das Brutblatt ein Multitalent. Der Pflanzensaft auf den Blättern wirkt Entzündungen entgegen. Das hat Maria Meier selbst an sich getestet. Auch bei Halsschmerzen konnte sie eine gesundheitsfördernde Wirkung bei sich feststellen, nachdem sie langsam ein Blatt zerkaut und den Saft hatte wirken lassen. Ihren Mann befreite sie von Ohrenschmerzen. Und auch gegen Juckreiz empfiehlt sie den Pflanzensaft. „Die Pflanze hat starke Eigenschaften“, ist sie begeistert. Seit sie Heilpflanzen nutzt, hat sich ihre Gesundheit verbessert, ist sie überzeugt. Besonders faszinierend findet sie, dass man bei Anwendung sofort nach Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen innerhalb kürzester Zeit beschwerdefrei werde.
Die Kräfte der Natur als hilfreiche Ergänzung zur Schulmedizin
Neben dem Brutblatt schwört sie dabei auf Grapefruitkernextrakt, der ebenfalls keimtötend wirkt, sowie Cystus-Lutschtabletten. Deren Wirkstoff wird aus der Zistrose gewonnen, 1999 zur Heilpflanze Europas gekürt. Auch wenn sie mit Heilpflanzen nur positive Erfahrungen gemacht hat, ist sie keineswegs dogmatisch. Für Maria Meier sind die Kräfte aus der Natur eine hilfreiche, oft alternative Ergänzung zur Schulmedizin; ob man sich darauf einlassen möchte, ist freilich jedem selbst überlassen. „Man kann es probieren und wenn es wirkt, ist es gut.“
Heilpflanze aus Madagaskar Kalanchoe daigremontiana ist eine auf Madagaskar heimische (Heil-)Pflanze. Verwendet wird der Saft aus den Blättern bei zahlreichen Krankheitsbildern, beispielsweise Entzündungen, Herpes, Husten oder auch Insektenstichen.
Anwendungen Die Pflanze soll unter anderem antibakteriell, antifungal, antiviral und wundheilend wirken, was zum Teil auch durch wissenschaftliche Studien belegt werden konnte. Zu ihren Inhaltsstoffen gehören neben anderen Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpene. Weitere Informationen über die Eigenschaften des Brutblatts gibt es unter: www.vorsichtgesunde.de