Ulmer: Zeichen setzen für respektvollen Umgang in Pandemie
dpa Ulm. Auch in der Grenzregion um Ulm häufte sich zuletzt der Protest gegen die Corona-Maßnahmen. Nun möchte ein breites Bündnis ein Zeichen für Solidarität und mehr Respekt im Umgang miteinander setzen.
Um ein Zeichen für einen respektvollen Umgang in Corona-Zeiten zu setzen, möchten am Samstag in Ulm und Neu-Ulm Hunderte zu einer Kundgebung und einer Menschenkette zusammenkommen. Der Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl hat die Aktion mit initiiert und erklärte, mit der Versammlung wolle man Solidarität mit den Pflegerinnen und Pflegern und Ärzten zeigen. Diese seien in der Corona-Pandemie stark belastet.
Zugleich verspüre er, dass der Druck in der Stadt zugenommen habe, sagte Gohl. Ständig marschierten unangemeldet Menschen bei sogenannten Spaziergängen durch die Stadt, während sich andere an die Regeln hielten. Die Kundgebung unter dem Motto „Wir sind viele! Ja zu Solidarität. Nein zu Hetze.“ solle deshalb auch ein Zeichen setzen, dass Protest in Corona-Zeiten mit Respekt und Offenheit im Umgang miteinander möglich sei.
Eine gesunde Skepsis und unterschiedliche Meinungen seien wichtig und auch gewollt, sagte Gohl. Doch wenn Menschen durch die Stadt marschierten und Parolen wie „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ riefen, und viele Teilnehmer dies dabei still akzeptierten, wolle man zeigen, dass die Mehrheit anderer Meinung sei und die freiheitliche Demokratie anerkenne.
Im Anschluss an die Kundgebung auf dem Ulmer Münsterplatz wollen die Teilnehmenden eine Menschenkette bis zum Rathaus im benachbarten Neu-Ulm bilden.
Zu der Versammlung hat ein breites Bündnis aus Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Vereinen aufgerufen. Darunter sind etwa auch der ehemalige Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) sowie zahlreiche Abgeordnete aus der Region.
Versammlungen zur Solidarität in der Pandemie und zur Unterstützung der Corona-Maßnahmen haben im Südwesten zuletzt zugenommen. Auch etwa in Karlsruhe und Mannheim kamen bereits Hunderte zu Menschenketten zusammen.
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