Umfrage: Kita-Personal überlastet, Kinder unterfordert

dpa/lsw Stuttgart. In Baden-Württemberg fehlen noch einer Verdi-Umfrage 27.000 Kita-Fachkräfte. Zu diesem Ergebnis kam die Dienstleistungsgewerkschaft nach einer Umfrage unter 1800 Fachkräften im Südwesten. Diese wünschten sich im Schnitt jeweils drei zusätzliche Kolleginnen, um eine vernünftige Arbeit in ihren Einrichtungen zu gewährleisten. Baden-Württemberg stehe bei der Versorgung auf dem Papier besser da als andere Bundesländer. Trotzdem sei der Fachkräftemangel auch in den 9200 Einrichtungen im Land deutlich spürbar.

Spielzeug liegt in einer Kindertagesstätte auf dem Boden. Foto: Monika Skolimowska/dpa/Symbolbild

Spielzeug liegt in einer Kindertagesstätte auf dem Boden. Foto: Monika Skolimowska/dpa/Symbolbild

Bei der Befragung gaben 37 Prozent, dass sie in der Spitze für mehr als 17 Kinder verantwortlich waren. 44 Prozent der Beschäftigten können nach eigenen Angaben häufig nicht auf die Probleme und Wünsche der Kinder eingehen. 58 Prozent arbeiten nach eigenen Worten über die bezahlte Arbeitszeit hinaus. Nur sieben Prozent gaben an, ihren eigenen pädagogischen Ansprüche uneingeschränkt zu erfüllen.

„Kitas sind keine Verwahreinrichtungen, damit Eltern arbeiten gehen können“, sagte Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross. Sie seien Einrichtungen der frühkindlichen Bildung.

Die ohnehin angespannte Lage sei durch Corona verschärft worden. Manche Beschäftigte konnten wegen Vorerkrankungen nicht arbeiten und die Gruppen mussten wegen der Pandemie getrennt gehalten werden.

© dpa-infocom, dpa:210630-99-208328/2

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Erstellt:
30. Juni 2021, 17:32 Uhr

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