Nach Ende der Ampel-Koalition

Umfrage: Mehrheit findet FDP unglaubwürdiger

Nach dem Ende der Ampel-Koalition versucht die FDP einen Neuanfang. Laut einer neuen Befragung hat ihre Glaubwürdigkeit Schaden genommen - doch der Wert bei ihren eigenen Anhängern sticht heraus.

Der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner: Nach dem Ende der Ampel-Koalition versucht die FDP einen Neuanfang. Laut einer neuen Befragung hat ihre Glaubwürdigkeit Schaden genommen.

© dpa/Hannes P. Albert

Der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner: Nach dem Ende der Ampel-Koalition versucht die FDP einen Neuanfang. Laut einer neuen Befragung hat ihre Glaubwürdigkeit Schaden genommen.

Von red/dpa

Die FDP hat laut einer neuen Umfrage durch die Veröffentlichung der „D-Day“-Pläne nach Ansicht vieler Wählerinnen und Wähler an Glaubwürdigkeit verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung durch das Umfrageinstitut Civey im Auftrag des Portals „WEB.DE News“. Auf die Frage „Ist die FDP durch die Veröffentlichung der „D-Day-Pläne“ für Sie persönlich unglaubwürdiger geworden?“ antworteten 53 Prozent „Ja, auf jeden Fall“ oder „Eher ja“. 37 Prozent wählten dagegen die Antwortmöglichkeiten „Eher nein“ oder „Nein, auf keinen Fall“. 10 Prozent gaben an, unentschieden zu sein. 

Nach Parteipräferenz fielen die Antworten unterschiedlich aus. Besonders Anhänger der Grünen (91 Prozent) und der SPD (92 Prozent) gaben an, die Liberalen seien unglaubwürdiger geworden. Von den Anhängern der FDP meinten dies nur 13 Prozent. Für die Umfrage hat Civey den Angaben nach von Freitag bis Montag gut 5.000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren befragt. Die statistische Fehlertoleranz wird mit 2,5 Prozentpunkten angegeben. 

Detailliertes Szenario für den Exit der FDP

Am Donnerstag war das „D-Day“-Papier der Partei bekanntgeworden. Es enthält ein detailliertes Szenario für den Exit der FDP aus der Ampel mit SPD und Grünen. Darin wird der mögliche Ausstieg der FDP mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offener Feldschlacht“ beschrieben und durchgespielt. Das Papier löste auch innerparteilich heftige Kritik aus. Am Freitag war deshalb Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurückgetreten. 

Zuvor hatten Recherchen der „Zeit“ und der „Süddeutschen Zeitung“ schon große Diskussionen über Ursachen und Urheber des Koalitionsbruchs ausgelöst. In mehreren Treffen der engsten FDP-Führung wurden demnach seit Ende September Szenarien für ein Ende der Koalition durchgespielt.

Zum Artikel

Erstellt:
2. Dezember 2024, 18:52 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen