Umweltschützer erhalten Geldpreise
Bürgerpreis 2021: Wie die Preisverleihung aussehen wird, steht noch nicht fest. Trotzdem vergibt die Kreissparkasse Waiblingen wieder den Bürgerpreis Rems-Murr. Auch die Leser der Backnanger Kreiszeitung und der Murrhardter Zeitung dürfen abstimmen.
© Jörg Fiedler
Die Bewerber aus dem Raum Backnang säen Wildblumen für Insekten, informieren über Müllprobleme und schützen Steinkäuze. Symbolfoto: J. Fiedler
Von Florian Muhl
BACKNANG. Unter dem Motto „Umwelt und Natur schützen – nachhaltig für morgen sorgen“ würdigt die Kreissparkasse Waiblingen in diesem Jahr Initiativen sowie engagierte Bürger, die sich in Projekten und Vereinen ehrenamtlich und nachhaltig für Natur und Umwelt in der Region einsetzen. Unter den Einsendern aus dem Kreis sind vielfältige Möglichkeiten zu finden, sich über ehrenamtliche Arbeit zu engagieren, sei es der Erhalt von Streuobstwiesen, Aktionen rund um Tierschutz und Artenvielfalt, Projekte zur Ressourcen- und CO2-Einsparung oder Initiativen zur Müllvermeidung.
Die Verleihung des Bürgerpreises Rems-Murr ist üblicherweise ein gesellschaftliches Ereignis mit mehreren Hundert Gästen und viel lokaler Prominenz. „Der Bürgerpreis Rems-Murr zeigt uns seit Jahren, wie tief verankert und vielfältig das ehrenamtliche Engagement in den Städten und Gemeinden unseres Landkreises ist“, sagt Ines Dietze. „Mit dem Preis wollen wir den tollen Einsatz vieler engagierter Menschen und Initiativen angemessen würdigen. Denn das Ehrenamt hat für uns einen hohen Stellenwert und braucht verlässlich Unterstützung“, so die Vorsitzende des Vorstands der Kreissparkasse Waiblingen weiter.
Der Leserpreis ist wieder mit 1000 Euro dotiert.
Doch wegen der Pandemie ist alles anders. Wann genau und in welcher Form die Preise in diesem Jahr übergeben werden, steht derzeit noch nicht fest. Der Bürgerpreis, der mit insgesamt 10000 Euro dotiert ist, wird heuer bereits zum 18. Mal vergeben. Wie in vergangenen Jahren wird die Sparkasse über jedes der ausgezeichneten Projekte einen kurzen Film produzieren lassen. Und wie in den vergangenen Jahren auch wird eine Jury unter Vorsitz von Landrat Richard Sigel ihre Preisträger küren. Zusätzlich haben die Leserinnen und Leser der Backnanger Kreiszeitung und der Murrhardter Zeitung wieder die Möglichkeit, ihren persönlichen Favoriten zu wählen, der dann den mit 1000 Euro dotierten Leserpreis erhält. Drei ehrenamtliche Initiativen aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitungen stehen diesmal zur Wahl (siehe Infobox). Diese werden wir Ihnen in den kommenden Wochen in einer kleinen Serie noch ausführlicher vorstellen. Anschließend haben Sie eine Woche Zeit, um online oder schriftlich abzustimmen.
Garten der Vielfalt
Der Verein „Zukunftswerkstatt Rückenwind e.V.“ nimmt verschiedene Themen im Bereich Kinder- und Jugendarbeit in Angriff. Schwerpunkt sind dabei Angebote für finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie im Rahmen der Inklusion für junge Geflüchtete und deren Familien. Seit März 2021 arbeiten die Vereinsmitglieder in Kooperation mit weiteren Vereinen an einem „Garten der Vielfalt“. Ziel ist es, einen nachhaltigen gemeinschaftlichen Raum für Menschen und Insekten in Backnang zu schaffen. Im Rahmen dieses Projekts sollen Beete, eine Wildblumenwiese und eine Begegnungsterrasse angelegt werden. Der Verein hat bereits mit der Umsetzung der Idee begonnen und die Beete angelegt, die weiteren Vorhaben folgen. In Zukunft soll der Garten als interkulturelle Austauschmöglichkeit und Ort der Erholung genutzt werden – aber auch als Anreiz, sich körperlich zu betätigen und sich mit der Flora und Fauna aus-einanderzusetzen. Im September soll dann ein großes Erntedankfest stattfinden.
Umweltunterricht in Indien
Der Verein „Mädchenschule Khadigram e.V.“ von Marianne Frank-Mast aus Althütte setzt sich seit vielen Jahren für die Menschen in Indien ein – ein Schwerpunkt wird dabei auf die kostenlose Bildung und Förderung von Mädchen und jungen Frauen gelegt. Dafür wurden bereits Ganztagsschulen an zwei Standorten in Indien errichtet, die aktuell von 260 Kindern besucht werden.
Ein neuer Ansatz ist dabei die Integration von Umweltthemen im Schulunterricht. Seit mittlerweile drei Jahren werden in zwei Unterrichtsstunden pro Woche Umweltproblematiken behandelt. Es wird dabei in den Ganztagsschulen zum Beispiel auf die Müllentsorgung und die daraus folgende Wasserverschmutzung eingegangen, um ein Umdenken bei den Kindern und auch deren familiärem Umfeld zu erreichen. Im Kunstunterricht werden Materialien aus dem Abfall verwendet, um zu zeigen, dass man daraus noch Sinnvolles herstellen kann. Die Schüler lernen zudem, aus Pflanzensamen Gurken und Kürbisse zu ziehen.
Steinkauz-Projekt im Rems-Murr-Kreis
Die rund 30 ehrenamtlichen Helfer beim „Steinkauz-Projekt Rems-Murr“ des Naturschutzbunds (Nabu), die auch in Backnang und in Aspach aktiv sind, kümmern sich um die streng geschützte Vogelart. Zu ihren Aufgaben zählen das Aufhängen und Pflegen von Nistkästen, die Erfassung des Bestands der Steinkäuze und das Beringen von Jungvögeln gemeinsam mit der Vogelwarte Radolfzell. In der Antike war der kleine Kauz mit dem klugen Blick das Symbol der Weisheitsgöttin Athene. Als Wappentier Athens wurde er in Kunstwerken und auf Münzen verewigt („Eulen nach Athen tragen“). Bis heute hat dieser Göttervogel nichts von seiner Faszination verloren und er wurde quasi auch ein Vogel unserer Heimat. Dank der Arbeit der Ehrenamtlichen ist der Bestand der Tiere mit kleineren Schwankungen stabil, somit zeigt das Engagement gegen das Artensterben seine Wirkung. Aus der Gruppe heraus wurden zudem schon weitere Schutzprojekte gestartet, beispielsweise für Fledermäuse und Schwalben.
