Uni-Projekt zu Freiheitsbegriff

Auch zwei Aktivisten aus dem Baumcamp im Altdorfer Wald werden in Stuttgart mitdiskutieren.

Von ana

Stuttgart - Was sie getan haben, haben sie aus zivilem Ungehorsam heraus getan. Weil ein Teil des Altdorfer Waldes im Kreis Ravensburg einer neuen Kiesgrube weichen soll, ist 2021 das Baum-Camp mit dem Schlachtruf „Alti bleibt“ entstanden. Der Altdorfer Wald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Oberschwabens, die Aktivisten, die sich fortan in den Wipfeln der Bäume verschanzt haben, verurteilten die Pläne als Zerstörung zukünftiger Freiheiten. 18 Monate lang sind die Leute aus dem Alti-Camp mit der Kamera begleitet worden, am Dienstag, 10. September, wird der Dokumentarfilm „Von Menschen, die auf Bäume steigen“ in Stuttgart gezeigt, zwei der Aktivisten werden anwesend sein, um mit dem Publikum zu diskutieren. An Kontroversen mangelt es bei diesem Thema nicht. Besonders zentral bei der Veranstaltung ist die Frage, welchen Wert künftige Freiheiten haben.

Darum dreht sich das Projekt, mit dem Forschende der Universität Stuttgart zurzeit neue Diskussionen in der Stadt anstoßen wollen. „Kaum ein Begriff polarisiert derzeit so stark wie der Begriff der Freiheit“, erklärt Elke Uhl, Geschäftsführerin des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung (IZKT). „Unser Projekt appelliert an die politische Fantasie“, sagt der Professor Felix Heidenreich, wissenschaftlicher Koordinator am IZKT. Wie stellt sich zum Beispiel die Freiheit im Jahre 2049 dar, dann, wenn das Grundgesetz hundert Jahre alt wird?

Bis Ende September hat eine Pop-up-Freiheitswerkstatt, das „Atelier Leuschnerplätzle“, auf einer leer stehenden Bürofläche nahe der Leuschnerstraße geöffnet; die Filmvorführung am 10. September ist ebenfalls dort. Beginn ist um 18 Uhr. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung gebeten (aline.riedle@izkt.uni-stuttgart.de).

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Erstellt:
18. August 2024, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
19. August 2024, 22:05 Uhr

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