Unikliniken wollen gemeinsam erfolgreicher sein
dpa/lsw Stuttgart. Als Verein wollen die vier Universitätskliniken des Landes in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm gemeinsam und standortübergreifend in der Forschung und Lehre, aber auch in der Krankenversorgung zusammenzuarbeiten. „Baden-Württemberg kann zu einem Vorreiter der digitalen Gesundheitswirtschaft werden“, sagte der Leitende Ärztliche Direktor der Uniklinik Freiburg, Frederik Wenz, am Mittwoch. Der Verein sei ein stabiles und gemeinsames Dach für die Uni-Kliniken. „Unsere Vision ist es, Baden-Württemberg als Vorreiter einer nachhaltigen, hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von deren Wohnort weiter auszubauen“, sagte Wenz weiter.
Die Landesregierung hatte bereits Anfang des Jahres entschieden, den Kooperationsverbund der Universitätskliniken und Medizinischen Fakultäten bis einschließlich 2022 mit 80 Millionen Euro zu unterstützen. In diesem Jahr seien 42 Millionen Euro davon bereits freigegeben, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart.
„Wissen bündeln bedeutet Schlagkraft erhöhen. Das ist gerade bei der Digitalisierung im Gesundheitsbereich der entscheidende Hebel“, sagte sie weiter. „Erkenntnisse steigen mit der Anzahl der verfügbaren und beforschbaren Daten.“ Sie hofft durch den neuen Verein auf „echte Fortschritte bei der Digitalisierung“, die in die neue Diagnoseverfahren und Therapien münden könnten. Baden-Württemberg solle zu einem Vorreiter der digitalen Gesundheitswirtschaft werden. Um im nationalen und internationalen Maßstab konkurrenzfähig zu sein, müsse vor Ort zusammengearbeitet werden.
Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), auf dessen Idee die Vereinsgründung nach seinen eigenen Angaben zurückgeht, zeigte sich überzeugt. Der Verein sei erst der Beginn der Kooperation, sagte er.
Das Land hatte am Dienstag bereits angekündigt, die vier Universitätskliniken wegen der Corona-Krise mit einer weiteren Finanzspritze zu unterstützen. Für das Jahr 2020 wird ein Zuschuss in Höhe von rund 100 Millionen Euro gewährt. Damit sollen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gemindert sowie der Betrieb der vier Häuser sichergestellt werden. Im April und Juni 2020 hatten die Kliniken bereits einen Zuschuss zur Pandemiebewältigung in Höhe von 77 Millionen Euro erhalten.
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