Bundestagswahl 2025
Union laut neuer Umfrage so unbeliebt wie seit 18 Monaten nicht mehr
Bewegung in der Wählerschaft? Kurz vor der Bundestagswahl verliert die CDU/CSU einer Umfrage zufolge an Zuspruch. Die Linke hingegen legt deutlich zu.
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© Roland Weihrauch/dpa
Deutschland hat am 23. Februar die Wahl.
Von Michael Haug, Michael Maier
Einige Wochen schien sich in der Wählergunst nicht mehr viel zu tun, doch nun – kurz vor Bundestagswahl – gibt es einer Umfrage zufolge womöglich doch noch Bewegung: Der aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge verliert die Union mutmaßlich an Zustimmung. CDU/CSU stehen nun bei 27 Prozent, in der Vorwoche waren es noch 29 Prozent gewesen. Seit August 2023 war die Union in einer YouGov-Umfrage nicht unbeliebter.
Größter Gewinner der Umfrage ist die Linkspartei. Sie legt drei Prozentpunkte auf neun zu. Immerhin einen Prozentpunkt macht die SPD gut, die nun bei 17 Prozent liegt. Die AfD büßt bei YouGov einen Prozentpunkt ein, beachtlich sind die aktuellen 20 Prozent aber immer noch.
Die Grünen bleiben unverändert bei zwölf Prozent. Ebenfalls unverändert stehen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei fünf Prozent und die FDP bei vier Prozent. Der Kampf um den Einzug in den Bundestag bleibt also spannend.
YouGov-Umfrage vom 17. Februar
- CDU/CSU: 27 Prozent (-2)
- AfD: 20 Prozent (-1)
- SPD: 17 Prozent (+1)
- Grüne: 12 Prozent (+-0)
- Linke: 9 Prozent (+3)
- BSW: 5 Prozent (+-0)
- FDP: 4 Prozent (+-0)
- Sonstige: 5 Prozent (-1)
Wie aussagekräftig sind Wahlumfragen?
Wahlumfragen bilden die politische Stimmung ab – als wirkliche Prognosen dienen sie aber nicht, da sie auf Stichproben beruhen. Bei der obigen YouGov-Umfrage wurden 2.131 Personen vom 14. bis 17. Februar 2025 befragt. Somit hatten das TV-Quadrell und die ARD-Wahlarena nur noch teilweise beziehungsweise gar keinen Einfluss mehr auf die Ergebnisse dieser Umfrage.
Linke bei YouGov überrepräsentiert?
Zu beachten ist auch, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen – etwa ältere Menschen ohne Internetzugang oder junge Menschen ohne Festnetz – je nach Erhebungsmethode unterrepräsentiert sein können. Dass YouGov Online-Umfragen durchführt, kann also einen gewissen Einfluss auf das Umfrageergebnis gehabt haben.
Zu Verzerrungen kann auch führen, dass Befragte ihre wahre Wahlabsicht nicht immer ehrlich angeben. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sie annehmen, für ihre Präferenz herabgewürdigt oder ausgeschlossen zu werden.