Unionspolitiker fordern Erneuerung an der Parteispitze
dpa/lsw Stuttgart. Unionsabgeordnete aus Baden-Württemberg haben den Kurs der Bundespartei kritisiert und teils personelle Konsequenzen gefordert. „Mit fehlt jede Fantasie, wie Laschet die für eine neue Regierung notwendige Aufbruchstimmung erzeugen will“, sagte etwa der Nürtinger Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Dienstag) über den Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Priorität müsse die Aufarbeitung der Wahlniederlage genießen. „Zunächst müssen wir unseren eigenen Laden in Ordnung bringen. Da gibt es genug zu tun.“
Die Ulmer Abgeordnete Ronja Kemmer sprach sich in den Zeitungen für „einen echten Generationenwechsel“ aus. Der Abgeordnete Roderich Kiesewetter aus Aalen sagte mit Blick auf die Schwesterpartei CSU: „Die SPD hat gezeigt, wie viel man durch Geschlossenheit erreichen kann. Das hat der Union leider auf weiten Strecken gefehlt.“
Die Unionspolitiker kritisieren auch, dass das Dringen der Union auf eine Jamaika-Koalition der dramatischen Lage nicht gerecht werde. „Wir als Union müssen anerkennen, dass die SPD die Wahl gewonnen hat und den ersten Regierungsbildungsversuch starten darf. Parallelverhandlungen über Jamaika sollte es nicht geben, sondern erst dann, wenn eine Ampel nicht zustande kommt“, sagte der Böblinger Abgeordnete Marc Biadacz. „Unabhängig davon muss sich jetzt jeder in der Union selbst hinterfragen, ob er der nach diesem Ergebnis überfälligen Erneuerung im Weg steht.“
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