Unklarheit: Deutsche Batteriefabrik von Daimler-Zulieferer
dpa Frickenhausen. Der Bau der geplanten Batteriefabrik des chinesischen Herstellers und Daimler-Zulieferers Farasis in Bitterfeld-Wolfen könnte nochmals auf den Prüfstand kommen. Das Unternehmen teilte am Montag auf Anfrage mit, man überarbeite seine europaweite „Lokalisierungsstrategie“. Hierbei gehe um die Entscheidung, welche Batteriezellen wo produziert würden. Fragen dazu, inwiefern sich der Bau der geplanten Fabrik in Sachsen-Anhalt damit verzögern oder ob die Errichtung des Werks gekippt werden könnte, ließ das Unternehmen unbeantwortet. Es hieß lediglich, Bitterfeld sei nach wie vor Bestandteil „potenzieller Lokalisierungsstrategien“. Nähere Angaben zur überarbeiteten Strategie wolle man innerhalb der kommenden sechs Wochen machen.
Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, womöglich komme das Projekt in Bitterfeld gar nicht mehr zustande, zumindest sei aber von einer Verzögerung beim Bau um rund zwei Jahre bis Herbst 2024 auszugehen.
Eigentlich sollte das Werk 2022 eröffnen. Dafür wollte Farasis nach früheren Angaben rund 600 Millionen Euro investieren. Geschaffen werden sollten 600 Jobs. Der Standort sollte nach bisherigen Vorstellungen zudem neuer Europasitz des Konzerns werden. Farasis wurde 2002 in Kalifornien gegründet und sitzt inzwischen im chinesischen Ganzhou. Seinen Deutschland-Sitz hat das Unternehmen in Frickenhausen bei Esslingen.
Farasis ist einer von mehreren Batteriezell-Zulieferern des Autobauers Daimler. Die Stuttgarter bauen die Batterien für ihre Elektroautos zwar selbst. Sie kaufen einen Großteil der Zellen, die in den Batterien stecken, aber bisher zu. Farasis betonte, die Belieferung von Daimler laufe und sei auch für die Zukunft gesichert. Ein Daimler-Sprecher wies Spekulationen, die Kooperation beider Unternehmen sei inzwischen geplatzt, auf Anfrage zurück. Die Zusammenarbeit bestehe fort.
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