Hochwasser am Rhein steigt weiter: Unwetter weiter möglich

dpa/lsw Lörrach. Erneut haben Unwetter im Südwesten zahlreiche Einsätze ausgelöst. Diesmal war vor allem Südbaden betroffen. Derweil schwillt das Hochwasser am Rhein weiter an. Zumindest die Wetterlage soll sich mit Blick auf die kommende Woche aber zunehmend beruhigen.

Wasser strömt nach einem Unwetter durch Lörrach-Tumringen. Foto: Kristoff Meller/dpa

Wasser strömt nach einem Unwetter durch Lörrach-Tumringen. Foto: Kristoff Meller/dpa

Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller: Gewitter mit Starkregen haben in Südbaden zahlreiche Einsätze der Feuerwehr ausgelöst. Es habe viele Notrufe gegeben, zeitweise sei die Lage unübersichtlich gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. In der Region um Lörrach gab es demnach etwa 100 Einsätze, im Kandeltal und in Weil am Rhein nochmals ungefähr 45. Verletzt wurde niemand.

Die Regenmassen überschwemmten den Angaben nach zahlreiche Straßen. Der Lörracher Stadtteil Tumringen sei für kurze Zeit komplett überflutet gewesen. In der Nähe eines Schwimmbads habe ein Blitz in einen Baum eingeschlagen. Von den Überschwemmungen war auch die Autobahn 98 zwischen Weil am Rhein und Kandern betroffen. Sie sei am Freitagabend für etwa eine Stunde voll gesperrt gewesen.

Die heftigen Regenfälle lassen auch den Rhein weiter anschwellen. Der Wasserstand am Pegel Maxau bei Karlsruhe stieg am Samstagmorgen auf 8,62 Meter. Nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) wird der Scheitel dort voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag erreicht.

Die Strecke zwischen Iffezheim und Germersheim war bereits in der Nacht zum Mittwoch für die Rheinschifffahrt eingestellt worden. Am Donnerstag wurde dieser Bereich bis Mannheim ausgedehnt. Mit einer Freigabe ist nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Oberrhein erst in der kommenden Woche zu rechnen.

Währenddessen sind immer mehr Helfer aus dem Südwesten im deutlich stärker betroffenen Nachbarland Rheinland-Pfalz im Einsatz. Bislang wurden nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart rund 600 Einsatzkräfte von Sanitätsdienst, Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk zur Unterstützung entsandt. Darunter sind auch Hubschrauber, Höhenretter und Hochwasserspezialisten.

Am Samstag machten sich nochmals Einsatzkräfte von rund 30 Krankenwagen auf den Weg nach Rheinland-Pfalz. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) verabschiedete in Bruchsal 41 Helfer zu ihrem Einsatz im Katastrophengebiet. Die Einsatzkräfte würden „sehnsüchtig erwartet“, sagte Strobl. „Meine Bitte an Sie, mein Wunsch für Sie: Kommen Sie wohlbehalten aus dem Einsatz zurück.“

In den vergangenen Tagen hatte es auch in Baden-Württemberg immer wieder heftige Unwetter gegeben. Für den Samstag rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) erneut mit Gewittern. Ab der Mittagszeit sei das insbesondere im Osten des Landes möglich. Vereinzelt könnten dann bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter und kleinkörniger Hagel fallen. In der Nacht zum Sonntag nehme das Gewitterrisiko aber ab.

In den kommenden Tagen entspannt sich die Lage dann zunehmend: Am Sonntag bleibt es laut DWD nach letzten Schauern landesweit trocken. Zu Wochenbeginn ist das Wetter dann von einem Mix aus Sonne und Wolken geprägt. Bei Höchsttemperaturen zwischen 23 Grad auf der Schwäbischen Alb und 29 Grad am Rhein bleibt es meist trocken.

© dpa-infocom, dpa:210717-99-416956/5

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Erstellt:
17. Juli 2021, 11:02 Uhr

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