Unwettereinsätze im Südwesten: Autobahn 8 überflutet
dpa/lsw Pforzheim/Karlsruhe. Unwetter sorgen im Südwesten für vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Auf der Autobahn 8 stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Dort rettete die Feuerwehr 27 Menschen. Meteorologen erwarten bereits die nächsten Gewitter.
Gewitter mit Starkregen haben in den Regionen um Karlsruhe und Pforzheim für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Die Regenfälle überschwemmten auch die Autobahn 8 zwischen den Anschlussstellen Karlsbad und Pforzheim-West, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Das Wasser stand nach Angaben der Feuerwehr bis zu einem Meter hoch auf der Fahrbahn der Autobahn.
In Richtung Karlsruhe wurden auf einer Strecke von etwa 200 Metern zehn Autos und zwei Lastwagen von den Wassermassen eingeschlossen. Die 27 betroffenen Menschen brachten sich in der Nacht zum Samstag teilweise selbst in Sicherheit. Feuerwehrleute retteten sie im Anschluss mit Gummistiefeln, Wathosen und einem Schlauchboot. In Richtung Stuttgart waren fünf Autos betroffen.
Verletzt wurde niemand. Der Schaden an den Fahrzeugen liegt nach Angaben der Polizei mindestens im oberen fünfstelligen Bereich. Die Autobahn 8 in Richtung Karlsruhe war für etwa acht Stunden gesperrt. Die Strecke in Richtung Stuttgart musste noch länger gereinigt werden: Sie war am Samstagvormittag erst nach mehr als zehn Stunden wieder frei. Auch die Umleitungsstrecken waren wegen des Unwetters nur eingeschränkt befahrbar.
Abseits der Autobahn verursachten die Unwetter ebenfalls zahlreiche Feuerwehreinsätze. Betroffen waren Gemeinden im Kreis Karlsruhe und im Enzkreis. Zahlreiche Keller liefen voll, herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Die Feuerwehr löschte zudem einen Baum, der wegen eines Blitzschlags Feuer gefangen hatte.
Insbesondere in Karlsbad wurden den Angaben nach zahlreiche Straßen überflutet. Auch in Stadtteilen von Pforzheim und Karlsruhe war die Feuerwehr im Dauereinsatz. In der Leitstelle in Karlsruhe gingen in der Nacht zum Samstag 255 Notrufe ein. Der entstandene Schaden war zunächst nicht bekannt.
Das Gewitterrisiko im Südwesten soll am Wochenende weiter ansteigen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt es im Laufe des Samstags zwar nur einzelne Gewitter. Diese können mit Starkregen und Hagel aber bereits unwetterartig ausfallen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 29 Grad im Bergland und 34 Grad an der Tauber. Den Meteorologen zufolge bleibt auch die Waldbrandgefahr hoch.
In der Nacht zum Sonntag soll es dann vermehrt gewittern. In kurzer Zeit können bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, wie es hieß. Es seien auch größerer Hagel und schwere Sturmböen möglich. Auch im Laufe des Tages, vor allem am Nachmittag und Abend, soll es laut DWD Gewitter mit heftigem Starkregen geben. Die Temperaturen liegen zwischen 25 Grad auf der Schwäbischen Alb und 31 Grad in der Hohenlohe.
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