Urteil in Prozess um Entführung und Missbrauch erwartet
dpa Ulm. Ein Mann zerrt zwei Jungen in sein Auto, fährt an entlegene Orte und missbraucht sie sexuell. Nachdem ein 37-Jähriger diese Taten vor dem Landgericht Ulm gestanden hat, droht ihm nun eine lange Haftstrafe.
Im Prozess um Entführung und schweren sexuellen Missbrauch zweier Jungen gegen einen 37-Jährigen wird am Dienstag (8.30 Uhr) am Landgericht Ulm ein Urteil erwartet. Dem geständigen Angeklagten droht eine lange Haftstrafe. Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben eines Gerichtssprechers in ihrem Plädoyer zwölf Jahre Haft gefordert, die Verteidigung acht Jahre.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, im Jahr 2006 einen 13-Jährigen in Ulm in sein Auto gezerrt und ihn an einer entlegenen Stelle sexuell missbraucht zu haben. Ein Jahr später soll der Mann in Heidenheim einen damals Zwölfjährigen entführt und schwer sexuell missbraucht haben. Der 37 Jahre alte Mann hatte zum Prozessauftakt Anfang Mai ein umfangreiches Geständnis abgelegt.
Neben besonders schwerer Vergewaltigung, schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern und erpresserischem Menschenraub wird dem Deutschen zudem vorgeworfen, 2018 und 2020 kinder- und jugendpornografische Bild- und Videoaufnahmen besessen und verbreitet zu haben - Inhalte, die sexuelle Gewalt oder Vergewaltigung Minderjähriger zeigen. Der Angeklagte wurde Ende Oktober 2020 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
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