Hitzige Anhörung vor Geheimdienstausschuss des US-Senats
US-Regierungsmitglieder nach Gruppenchat zu Militärangriff in Erklärungsnot
Der Eklat um einen geheimen Gruppenchat der US-Regierung sorgt weiterhin für Wirbel. Für die Opposition ist der Fall ein gefundenes Fressen. Im US-Senat geht es hoch her.

© AP/J. Scott Applewhite
FBI-Direktor Kash Patel (l-r), Tulsi Gabbard, Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, CIA-Direktor John Ratcliffe und Jeffrey Kruse, Direktor des Nachrichtendienstes des Verteidigungsministeriums, nehmen an einer Anhörung des Geheimdienstausschusses des US-Senats zu weltweiten Bedrohungen teil.
Von red/dpa
Nachdem ein Journalist offenkundig Einsicht in einen geheimen Gruppenchat der US-Regierung über einen Militärschlag im Jemen erhalten hat, befinden sich die betroffenen Spitzenbeamten in Erklärungsnot. In einer teils hitzigen Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats wurden Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard und CIA-Direktor John Ratcliffe von der demokratischen Opposition mit scharfen Fragen konfrontiert.
Während Ratcliffe immerhin bestätigte, Teil der besagten Chatgruppe gewesen zu sein, wich Gabbard einer klaren Aussage aus. Ratcliffe antwortete allerdings auf die Nachfrage, ob neben Vizepräsident J.D. Vance und anderen auch Gabbard Teil der Gruppe gewesen sei: „Ich glaube ja.“
Die Geheimdienstkoordinatorin sagte mehrmals, dass in dem Chat keine als vertraulich eingestuften Informationen ausgetauscht worden seien. Auf konkrete Nachfragen zum Inhalt der Gespräche wollten jedoch weder Gabbard noch Ratcliffe näher eingehen. Dieser vertrat die Ansicht, die Informationen, die er selbst in dem Gruppenchat geteilt habe, seien „völlig zulässig“ gewesen und hätten „keine Verschlusssachen“ enthalten.
Wie diese Darstellung mit dem Artikel von „Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg zusammenpasse, wonach Verteidigungsminister Pete Hegseth kurz vor dem Schlag auf die Huthi-Miliz im Jemen einen detaillierten Operationsplan in der Chatgruppe geteilt habe, konnten die beiden nicht beantworten. Stattdessen verwies Gabbard schließlich auf das Verteidigungsministerium: Diese Frage müsse dort beantwortet werden.