Lebensrettender Heimlich-Griff

US-Schauspielerin Elizabeth Banks wäre fast an einer Erbse erstickt

US-Schauspielerin Elizabeth Banks berichtet von einer beängstigenden Situation, als sie allein in ihrem Wohnwagen zu Mittag aß. Zum Glück sei zufällig jemand in der Nähe gewesen, der wusste, wie der Heimlich-Griff funktioniert.

Beim Heimlich-Handgriff wird versucht, mit Druck auf den Bauch einen Fremdkörper aus der Luftröhre zu bekommen (Symbolfoto).

© Imago/Panthermedia

Beim Heimlich-Handgriff wird versucht, mit Druck auf den Bauch einen Fremdkörper aus der Luftröhre zu bekommen (Symbolfoto).

Von Markus Brauer/dpa

US-Schauspielerin Elizabeth Banks („Pitch Perfect“) wurde eigenen Angaben zufolge kürzlich mit dem Heimlich-Griff vor dem Ersticken bewahrt. Am Set ihres neuen Thrillers „Skincare“ habe sie sich beim Mittagessen an einer Erbse verschluckt, berichtete die 50-Jährige in der US-Sendung „Good Morning America“. „Ich konnte wirklich nicht atmen. Es war unheimlich beängstigend.“

„Ich sah zufällig jemanden, der sagte: ‚Erstickst du?‘“

Sie sei zu dem Zeitpunkt allein in ihrem Wohnwagen gewesen, erzählte Banks weiter. „Ich habe die Tür aufgestoßen, konnte kein Geräusch machen, hatte solche Angst. Es war schrecklich. Ich sah zufällig jemanden, der sagte: ‚Erstickst du?‘“

 

 

Als sie dem Mann ein „Ja“ gestikulierte, habe dieser bei ihr den Heimlich-Griff durchgeführt und damit ihre Luftröhre von der Erbse befreien können. „Sein Name ist Julius und er ist mein Schutzengel“, betonte Banks. Sie erzähle seitdem allen Menschen von dem Vorfall, damit jeder den Heimlich-Griff lerne.

Heimlich-Griff rettet Leben

In den USA hängt die Anleitung in praktisch jedem Restaurant. Das Heimlich-Manöver oder der Heimlich-Handgriff hat unzählige Menschen vor dem Ersticken bewahrt.

Beim Heimlich-Handgriff legt man den Betroffenen von hinten die geballte Faust zwischen Brustkorb und Bauchnabel, greift die Faust mit der anderen Hand und drückt ruckartig und kräftig.

So funktioniert der Heimlich-Griff bei Erwachsenen

In einem Video für die Techniker Krankenkasse erklärt Youtuber und TV-Arzt Johannes Wimmer, wie der Heimlich-Griff funktioniert:

  • Stellen Sie sich hinter die betroffene Person und legen Sie Ihre Arme um den oberen Bauchbereich.
  • Der Oberkörper der erstickenden Person ist nach vorne gebeugt.
  • Ballen Sie mit einer Hand eine Faust, positionieren Sie diese zwischen dem unteren Rand des Brustkorbs und dem Bauchnabel und umfassen Sie sie mit der anderen Hand.
  • Ziehen Sie die Faust nun kräftig zu sich mit Richtung nach oben innen.
  • Wiederholen Sie das fünfmal.
  • Löst sich der Fremdkörper durch die Oberbauchkompression, spucken ihn Betroffene in manchen Fällen aus. Auch wenn die betroffene Person weiterhin hustet, ist die Atmung nicht mehr blockiert, das Ein- und Ausatmen ist wieder möglich (Quelle: ADAC).

So funktioniert der Heimlich-Griff bei Kindern

Wenn ein Kleinkind etwas verschluckt hat und zu ersticken droht, sollte man sich das Kind über die Oberschenkel legen und fünf Mal auf den Rücken zwischen die Schulterblätter des Kindes schlagen, wie dieser Erklärvideo der Krankenkasse AOK zeigt:

  • Stellen oder knien Sie sich hinter das Kind, und beugen Sie den Oberkörper des Kindes nach vorne.
  • Legen Sie Ihre Arme um den oberen Bauchbereich.
  • Ballen Sie eine Faust und setzen Sie sie zwischen den unteren Rand des Brustbeins und den Bauchnabel des Kindes. Achten Sie auf die richtige Position. Die geballte Faust darf nicht auf dem Brustkorb oder Brustbein liegen.
  • Umschließen Sie anschließend die Faust mit der anderen Hand.
  • Die geballte Hand bewegen Sie nun kräftig nach innen oben.
  • Wiederholen Sie dies fünfmal.
  • Eine Untersuchung durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin muss danach erfolgen (Quelle: ADAC).

US-Arzt Henry Heimlich, der 2016 im Alter von 96 Jahren starb, entwickelte die Notfallmaßnahme in den 1970er Jahren. Heimlich selbst hatte seinen Handgriff noch kurz vor seinem Tod angewendet, als ein Mitbewohner seines Altenheims sich an einem Hamburger verschluckte.

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Erstellt:
31. Juli 2024, 12:14 Uhr
Aktualisiert:
31. Juli 2024, 17:44 Uhr

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