Gedenkstätte Ahlem

Vandalismus in Gedenkstätte: Tatverdächtiger ist Rechtsextremist

Rund drei Wochen nach einem Angriff auf die Gedenkstätte Ahlem hat die Polizei Details zum Tatverdächtigen veröffentlicht. Bei dem 25-Jährigen handelt es sich um einen bekannten Rechtsextremisten.

Gedenkstätte Ahlem in Hannover. Ein Rechtsextremist soll dort Blumenkränze beschädigt haben (Archivfoto).

© dpa/Julian Stratenschulte

Gedenkstätte Ahlem in Hannover. Ein Rechtsextremist soll dort Blumenkränze beschädigt haben (Archivfoto).

Von red/epd

Rund drei Wochen nach einem Angriff auf die Gedenkstätte Ahlem für jüdische NS-Opfer in Hannover hat die Polizei Details zur Identität des Tatverdächtigen veröffentlicht. Es handele sich bei dem 25-Jährigen um einen bekannten Rechtsextremisten, teilte die Polizeidirektion Hannover am Dienstag mit. Er sei bereits in der Vergangenheit durch politisch motivierte Straftaten aufgefallen.

Zudem sei bekannt, dass er sich unter anderem „im Kreise von rechtsextremen Organisationen“ engagiert habe, hieß es. So sei der Mann 2019 im Zuge von Ermittlungen gegen die heute nicht mehr aktive rechtsextreme Gruppe „Calenberger Bande“ ins Visier des Staatsschutzes geraten.

Blumenkränze zum Holocaust-Gedenktag beschädigt

Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 29. Januar Blumenkränze beschädigt zu haben, die anlässlich des Holocaust-Gedenktages in der Gedenkstätte niedergelegt worden waren. Videoaufzeichnungen brachten die Ermittler auf die Spur des Mannes. Nach Polizeiangaben dauern die Untersuchungen zu dem Fall und seinen Hintergründen an.

In den Räumen der heutigen Gedenkstätte richteten die Nationalsozialisten 1941 eine Sammelstelle für Juden ein, die in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert werden sollten. 1943 zog eine Dienststelle der Gestapo für Zwangsarbeiter in die Räume ein. Zudem entstanden eine Hinrichtungsstätte und ein Polizeigefängnis. Die Gedenkstätte erinnert seit 1987 an die Geschichte des Ortes.

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Erstellt:
18. Februar 2025, 12:00 Uhr

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