Verbände: Flüsse und Seen ungeeignet zum Schwimmenlernen
dpa/lsw Stuttgart. Sport- und Schwimmverbände sehen das Land bei der Sanierung kommunaler Bäder mit in der Pflicht. Die Zukunft vieler Hallenbäder sei ungewiss. Das liege auch an der mangelhaften finanziellen Unterstützung der Kommunen durch das Land, teilte die Bäderallianz am Donnerstag mit, in der verschiedene Verbände zusammengeschlossen sind. Die Allianz erklärte, dass Flüsse und Seen für die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen ungeeignet seien. Damit reagierte sie auf die Worte von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dieser hatte gesagt: „Ich selber habe in der Donau schwimmen gelernt. Das hat nichts gekostet.“

Schwimmunterricht in der Schule. Foto: Stephanie Pilick/Archivbild
Der Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg, Emanuel Vailakis, bezeichnete Kretschmanns Äußerung als „arrogant und ignorant allen Beteiligten gegenüber - Lehrern, Eltern, Ehrenamtlichen und Kindern“. Die Sache sei viel zu ernst für flapsige Sprüche, sagte er der „Schwäbischen Zeitung“ (Freitag).
Der Präsident des Württembergischen Landessportbundes, Andreas Felchle, verwies darauf, dass auch das Hallenbad in Kretschmanns Heimatort Sigmaringen-Laiz kürzlich für einige Zeit wegen seines maroden Zustandes geschlossen werden musste. „Wir bezweifeln stark, dass Lehrer, Eltern und die 400 Kinder von Schulen und Kindergärten dazu bereit gewesen wären, den Schwimmunterricht in die nahe gelegene Donau zu verlegen“, teilte Felchle mit. Kretschmann hatte auch erklärt, dass er kaum finanzielle Spielräume für eine besondere Landesförderung zur Sanierung kommunaler Schwimmbäder sehe.