Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

Verdi-Streiks sind kein Fall für Friedrich Merz

Verdi will am Montag den Luftverkehr in Deutschland blockieren. Derlei Ausstände an Flughäfen provozieren neue Forderungen nach Eingriffen ins Streikrecht. Sie werden verhallen, meint Matthias Schiermeyer.

Streiks an Flughäfen haben stets eine enorme Wirkung.

© dpa/Boris Roessler

Streiks an Flughäfen haben stets eine enorme Wirkung.

Von Matthias Schiermeyer

Allzu groß darf die Überraschung nicht sein: Es hatte sich abgezeichnet, dass die Gewerkschaft Verdi den Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst kurz vor der dritten Verhandlungsrunde zuspitzt. Und es war zu erwarten, dass der sensible Verkehrsbereich dabei eine größere Rolle spielt. Neben den für Montag geplanten Warnstreiks an den Flughäfen dürfte es nächste Woche auch noch mal Blockaden im öffentlichen Nahverkehr geben.

Schon in den Vorjahren hat Verdi mit Arbeitsniederlegungen in diesen Bereichen viele Menschen auf die Palme gebracht – da noch im (in)direkten Zusammenspiel mit anderen Berufsgruppen wie den Lokführern. Aus Gewerkschaftssicht betrachtet ist es ein probates Mittel; dass dabei Millionen von Verkehrsteilnehmern in Mitleidenschaft gezogen werden, wird in Kauf genommen.

Elf Flughäfen auf einen Schlag zu bestreiken, hat jedoch eine neue Qualität. Daher werden wieder die Rufe nach Eingriffen ins Streikrecht laut – etwa nach einer Zwangsschlichtung vor Arbeitskampfaktionen. Diese Kritik dürfte, sofern der Tarifkonflikt wider Erwarten nicht noch eskaliert, schnell verstummen.

Zum Artikel

Erstellt:
7. März 2025, 16:02 Uhr
Aktualisiert:
10. März 2025, 08:45 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen