Verbraucherminister Peter Hauk warnt

Verunreinigungen, Allergene und Fremdfett: Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Dubai-Schokolade wurde durch Tiktok und Instagram zum Renner. Erste Lebensmitteluntersuchungen der recht teuren Schokolade sind bedenklich. Nun startet das Verbraucherministerium eine landesweite Untersuchung

Importiere Dubai-Schokolade genügt womöglich deutschen Lebensmittelstandards nicht.

© IMAGO/Sven Simon/Frank Hoermann

Importiere Dubai-Schokolade genügt womöglich deutschen Lebensmittelstandards nicht.

Von loj/dpa

Wo Schokolade draufsteht, ist nicht immer Schokolade drin: Jetzt ist das der Fall bei der im Trend liegenden Dubai-Schokolade, die importiert und untersucht wurde. „Von Betrug bis Gesundheitsschädlichkeit wurde in den ersten Importproben von Dubai-Schokolade alles gefunden. Wo Dubai-Schokolade draufsteht, muss auch echte Schokolade mit hochwertigen Zutaten ohne Verfälschungen oder Verunreinigungen drin sein“, sagte Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) in Stuttgart.

Seit Monaten grassiert in den sozialen Medien, vor allem auf Instagram und auf Tiktok das Dubai-Schokolade-Fieber. Der Trend ist ganz real zwischenzeitlich auch in Stuttgart angekommen, als beispielsweise eine Filiale des Schokoladenherstellers Lindt überrannt wurde, als sie Dubai-Schokolade im Angebot hatte. Zwischenzeitlich cheint der Hype etwas abzuflauen, der Verkaufsstart von Dubai-Schokolade in Stuttgarter Discounterfilialen sorgte nicht mehr für lange Schlangen, auch wenn die Nachfrage groß bleibt.

In acht von acht Proben des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes (CVUA) wurden Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett festgestellt. „Die geringe Probenanzahl ist noch kein Trend, aber die Ergebnisse sind sehr bedenklich und haben uns veranlasst, ein landesweites Sonderprogramm zu starten, um die landesweiten Angebote an Dubai-Schokolade zu überprüfen und unter die Lupe zu nehmen“, sagte Hauk.

Palmöl statt Schokolade

Fünf Proben stammten von unterschiedlichen Chargen vom selben Hersteller aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, drei Proben von verschiedenen Herstellern aus der Türkei. In den drei türkischen Proben sei nicht deklarierter Sesam enthalten gewesen. Für Sesam-Allergiker sei dies gesundheitsschädlich. „Die fünf Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten enthielten dagegen Fremdfett (Palmöl) statt echter Schokolade: ein klarer Fall von Verbrauchertäuschung“, betonte Hauk.

Außerdem seien die Proben aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, weil sie herstellungsbedingte Verunreinigungen enthielten. Fast alle Proben hätten mit künstlichen Farbstoffen einen höheren Anteil an qualitativen Zutaten vorgetäuscht.

Sonderprogramm Dubai-Schokolade und Pistaziencreme

Mit einem kurzfristigen Sonderprogramm sollen nun landesweit Proben von Dubai-Schokolade aus Drittländern und in der EU hergestellte Produkte aus dem Handel zur Untersuchung am CVUA Stuttgart erhoben werden. Von einheimischen kleinen Herstellern, Konditoreien und Confiserien produzierte Ware werde auch berücksichtigt. Zusätzlich sollen Proben von Pistaziencreme aus dem Großhandel erhoben werden.

Bei einem stichprobenartigen Screening seien in einer Probe mit Pistazienfüllung hohe Anteile an Schimmelpilzgiften (Mykotoxine), vor allem Aflatoxine, festgestellt worden, sagte Hauk. Der Verdacht auf eine Aflatoxin-Höchstgehaltsüberschreitung habe sich bestätigt. Die Ware sei bis zur endgültigen Ergebnisermittlung gesperrt. Die ersten Untersuchungen von Pistaziencremes aus dem Großhandel auf Aflatoxine seinen dagegen bisher unauffällig.

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Erstellt:
19. Dezember 2024, 11:50 Uhr

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