VfB-Chef kritisiert Stuttgarts Votum gegen Frauen-EM

Stuttgart wird bei der Frauenfußball-EM 2029 kein Gastgeber sein. Alexander Wehrle findet deutliche Worte.

Von Michael Haug

Stuttgart - Der DFB will die Fußall-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2029 nach Deutschland holen. Sollte das gelingen, werden in der Stuttgarter MHP-Arena keine Spiele ausgetragen werden. Dies hat der Stuttgarter Gemeinderat mit 28:24 Stimmen entschieden. Knackpunkt war die Kostenfrage. Es wäre eine Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro fällig gewesen – CDU-Politiker Markus Reiners sprach von einem „großen Minusgeschäft“. Florian Pitschel (Grüne) argumentierte, dass man unter diesem Gesichtspunkt auch die Männer-EM hätte ablehnen müssen – für die fünf Spiele waren 40 Millionen Euro ausgegeben worden.

Nun hat auch der VfB Stuttgart zu der Entscheidung Position bezogen. VfB-Chef Alexander Wehrle teilt mit: „Die Entscheidung der Landeshauptstadt Stuttgart, sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht als Austragungsort der Frauen-Europameisterschaft 2029 zu bewerben, mag kommunalpolitisch notwendig erscheinen, sendet jedoch ein falsches Signal. Sie ist eine verpasste Chance, Stuttgart als bedeutende Sportstadt weiter zu positionieren – insbesondere im Sinne der Gleichberechtigung.“

Unabhängig davon setze sich der VfB Stuttgart weiterhin für den Mädchen- und Frauenfußball ein. Der VfB hat im Jahr 2021 als einer der letzten großen deutschen Fußballvereine eine Frauenfußballabteilung gegründet. Aktuell sind die VfB-Frauen in der dritten Liga auf Aufstiegskurs.

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Erstellt:
7. Februar 2025, 22:08 Uhr
Aktualisiert:
8. Februar 2025, 22:06 Uhr

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