Dank Trainingslager und Tomás: Neuer Schwung für Stuttgart?

dpa/lsw Stuttgart. Das Heimspiel gegen Frankfurt soll für den VfB ein Neustart werden. 14 Spiele bleiben noch, um den Abstieg zu verhindern. Neuzugang Tiago Tomás könnte eine schnelle Hilfe werden. Das Trainingslager in Marbella soll das Team auf ein neues Fitnesslevel gebracht haben.

Trainer Pellegrino Matarazzo steht vor einem Spiel auf dem Platz. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Trainer Pellegrino Matarazzo steht vor einem Spiel auf dem Platz. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Pellegrino Matarazzo wirkte zufrieden. Mit dem Trainingslager im spanischen Marbella, das der VfB Stuttgart in der Pause der Fußball-Bundesliga abgehalten hat. Und auch mit den ersten Eindrücken von Neuzugang Tiago Tomás, den die Schwaben vor wenigen Tagen noch von Sporting Lissabon ausgeliehen haben - als Mann mit Perspektive, aber auch als zusätzliche Waffe im Abstiegskampf. Das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) soll für den VfB ein Neustart dieser bis dahin so tristen Saison werden. Es ist die erste von noch 14 ausstehenden Partien der Stuttgarter bis zum Sommer. Nach dem sie dann nur allzu gerne weiter erstklassig spielen würden.

Tiago Tomás sei direkt „eine Option für den Kader“, sagte Trainer Matarazzo am Donnerstag. „Ob für die erste Elf, werden wir sehen.“ Das hängt wohl auch davon ab, wie viel der Portugiese bis dahin von der Taktik des Tabellenvorletzten verinnerlicht hat. Der U21-Nationalspieler, der beim VfB als zentraler Stürmer oder Rechtsaußen eingeplant ist, mache insgesamt einen „sehr guten Eindruck“, sagte Matarazzo. „Er ist aufgeschlossen und herzlich.“ Der 19-Jährige, der für eineinhalb Jahre und mit einer Kaufoption ausgeliehen wurde, sei „ein Spieler mit Speed und Tiefgang“, der schon im Laufe der Rückrunde ein „wichtiger Faktor“ werden könne.

Auch Silas Katompa Mvumpa soll schnell wieder eine größere Rolle einnehmen. Der Kongolese, der wegen eines Kreuzbandrisses und einer Corona-Infektion diese Saison erst auf sechs Teileinsätze kam, sei „auf einem guten Weg“, findet Matarazzo. Er traue dem Flügelflitzer, der vergangene Spielzeit elf Liga-Tore selbst erzielte und sechs weitere vorbereitete, „aktuell 60 Minuten zu“. Das Camp in Marbella, in dem sich die Stuttgarter sechs Tage lang auf den knallharten Saisonendspurt eingeschworen haben, dürfte dem 23-Jährigen dabei geholfen haben, seinen Fitnessrückstand aufzuholen.

Und nicht nur ihm. „Wir haben die Spieler über gewisse Grenzen gebracht, um nochmal zu verdeutlichen, was noch notwendig ist“, sagte Matarazzo über seine Mannschaft, die diese Saison immer wieder von verletzungs- oder krankheitsbedingten Rückschlägen geplagt wurde. Grundsätzlich ändern wird sich die Gangart der Stuttgarter aber wohl nicht. „Rennen, kratzen, beißen“ gehöre ohnehin dazu, so der Coach.

Vorerst verzichten müssen die seit fünf Spielen sieg- und torlosen Schwaben auf Mittelfeldmann Nikolas Nartey. Nachdem der Däne im Trainingslager einen Schlag abbekommen hatte, muss er sich in den nächsten Tagen wegen eines freien Gelenkkörpers im Knie einem Eingriff unterziehen und wird laut Matarazzo zwei Monate ausfallen.

Kapitän Wataru Endo nach seiner Länderspiel-Reise mit Japan und Verteidiger Borna Sosa nach einer Zahn-OP dürften gegen die Eintracht hingegen wieder dabei sein. Stürmer Omar Marmoush (mit Ägypten beim Afrika-Cup) fehlt noch. Der Einsatz des angeschlagenen Flügelspielers Tanguy Coulibaly ist fraglich - bei Trainer Matarazzo ist aber wieder deutlich mehr Zuversicht zu spüren als noch vor der zweiwöchigen Pause.

© dpa-infocom, dpa:220203-99-960434/3

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Erstellt:
3. Februar 2022, 13:08 Uhr

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