Vier Ingenieurbüros planen 15 Brücken
Im Regierungsbezirk Stuttgart soll ab 2028 mit Abriss und Neubau begonnen werden. Allein die B-27-Körschtalbrücke kostet rund 23,2 Millionen Euro.

© Lichtgut/Ferdinando Iannone
Unter den 15 Brücken, die im Regierungsbezirk Stuttgart abgerissen und neu gebaut werden sollen, befindet sich auch die B-27-Körschtalbrücke.
Von Uli Nagel
Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg hat den Abriss und Neubau von insgesamt 31 Brücken über eine Sammelausschreibung mit einem Auftrag vergeben. 15 der Bauwerke, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden und nicht mehr saniert werden können, liegen im Stuttgarter Regierungsbezirk. Die konkreten Planungsarbeiten für die Brückenneubauten laufen.
„Eine sicherere und effiziente Infrastruktur hat für uns hohe Priorität, weshalb in den kommenden Jahren zahlreiche Brücken erneuert werden, die die heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr vollumfänglich erfüllen“, betont Regierungspräsidentin Susanne Bay. Mit der Sammelausschreibung wolle das Land die Umsetzung dieser komplexen Maßnahmen beschleunigen. „Die Investitionen in unsere Brücken stärken nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Region“, so Susanne Bay.
Das Land hat jetzt über die Sammelausschreibung für die 15 Brücken im Stuttgarter Regierungsbezirk eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) beauftragt, die aus vier Ingenieurbüros besteht. Neben der Entwurfsplanung für die Ersatzneubauten erbringt und koordiniert die ARGE auch die erforderlichen Fachplanungen. Dazu gehören beispielsweise Straßenplanung, Baugrundgutachten und naturschutzfachliche Untersuchungen.
Unter den Brückenbauwerken, die abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden müssen, befindet sich auch die B-27-Körschtalbrücke in Stuttgart-Möhringen. Ein Bauprojekt, das nach ersten Schätzungen des Landes mit 23,2 Millionen Euro zu Buche schlägt und zudem eine logistische Herausforderung darstellt, da über die 60 Jahre alte Brücke täglich mehr als 50 000 Fahrzeuge rollen. Ebenfalls auf der Neubauliste für den Regierungsbezirk Stuttgart befinden sich unter anderem die B-14-Überführung der K 1856 bei Waiblingen (Rems-Murr-Kreis), die B-10-Filsbrücke bei Plochingen (Landkreis Esslingen), die B-312-Aichtalbrücke (Landkreis Esslingen) sowie die B-297-Schlierbachbrücke im Landkreis Göppingen.
Zur Erkundung der Brücken und des Umfeldes sind umfangreiche Voruntersuchungen erforderlich. Daher erfolgten zu Beginn des Jahres 2025 bereits Vermessungen an den Bauwerken. Wie es um Flora und Fauna in den jeweiligen Brückenumfeldern bestellt ist, wird ebenfalls noch im Laufe des Jahres zusammengetragen und entsprechend kartiert. In der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgen zudem die wichtigen Boden- und Grundwasseruntersuchungen, wobei dafür zeitweise Sperrungen einzelner Fahrspuren im Bereich der Brücken nötig sind.
Wann die Bagger an den 15 Brückenbauwerken anrollen werden, hängt laut dem Land schlussendlich von den Ergebnissen der Voruntersuchungen, den Ergebnissen der Planungen sowie der Genehmigung und Finanzierungszusage durch das Bundesverkehrsministerium ab. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass bei den ersten Brücken ein Baubeginn in Jahr 2028 erfolgen könnte.