Vier neue Glasfenster von Markus Lüpertz in Bamberger Kirche
dpa/lby Bamberg. Vier neue Glasfenster des Malers und Bildhauers Markus Lüpertz sind in der Bamberger Kirche St. Elisabeth enthüllt worden. „Ich liebe Kirchenfenster“, sagte Lüpertz bei der Vorstellung der Fenster am Samstag. Museen könnten Bilder abhängen - „Glasfenster in Kirchen, die sind da drin“. Deswegen gehe er die Sache mit besonderer Begeisterung, Sorgfalt und Disziplin an.
Die vier Fenster sind Teil einer Lüpertz-Achterserie in der Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Zwei der Fenster waren bereits 2019 eingesetzt worden, zwei sollen noch folgen. Die Fenster zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth. „Kranke besuchen“, „Nackte bekleiden„, „Hungrige speisen“ und „Obdachlose beherbergen“ sind die Titel der vier neuen Fenster. Der größte Teil des Geldes kommt von privaten Spendern. Nun sollen Mittel für die beiden verbliebenen Fenster gesammelt werden.
Nah sei ihm die zentrale Figur, die heilige Elisabeth, sagte Lüpertz. Die sei - obwohl bereits 1207 geboren - eine moderne Frau gewesen, die oft ihren Kopf durchgesetzt habe. Wichtig sei auch gewesen, dass ihm niemand reingeredet habe und er frei habe arbeiten können. Das sei bei ihm ein Credo. „Da gibt es auch keinen Kompromiss“, so der Künstler.
Lüpertz, der im April 80 Jahre alt wurde und zwischen seinen Ateliers in Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe und der Toskana pendelt, ist einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. „Lüpertz-Fenster“ sind in der Kunstwelt ein fester Begriff: Der Künstler hat schon für Kirchen unter anderem in Köln und Lübeck gefertigt. In Bamberg ist er seit Jahren präsent. Direkt vor der Kirche steht die von ihm geschaffene Skulptur „Apoll“.
© dpa-infocom, dpa:210619-99-61891/2