Vier Unternehmen wollen neue Sporthalle bauen

Der Bauausschuss, der das auf 15,7 Millionen Euro taxierte Projekt auf der Maubacher Höhe begleiten soll, tagte zum ersten Mal.

15,7 Millionen Euro werden derzeit für den Neubau der Karl-Euerle-Halle veranschlagt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

15,7 Millionen Euro werden derzeit für den Neubau der Karl-Euerle-Halle veranschlagt. Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

BACKNANG. Vorhang auf für ein temporäres neues Gremium: Der beratende Ausschuss, der den Neubau der Karl-Euerle-Halle begleiten soll und dessen Bildung der Gemeinderat im Juni 2020 beschlossen hatte, tagte am Dienstagabend im Bürgerhaus zum ersten Mal. Siegfried Janocha, der als Erster Bürgermeister die Sitzungen leitet, brachte die Stadträte sowie die Vereins- und Schulvertreter auf den neuesten Stand. Vier Unternehmen, die den Sporttempel auf der Maubacher Höhe zu einem Festpreis bauen wollen, gaben in der ersten Runde des Ausschreibungsverfahrens ihr Angebot ab. „Das ist sehr gut, damit sind wir zufrieden“, betonte Janocha. Öffentlich in die Details zu gehen, verbiete sich „aus vergaberechtlichen Gründen“.

15,7 Millionen Euro werden derzeit fürs Projekt veranschlagt, aber „es schwirren unterschiedliche Zahlen herum“, weiß der kommissarische Rathauschef. Werden die schon erfolgte Leitungsverlegung oder der Abriss der alten Halle rausgerechnet, falle die Summe niedriger aus, erklärt Janocha auf Nachfrage. Das gilt auch für die in der Sitzung genannte Obergrenze (13,3 Millionen Euro brutto/11,2 Millionen Euro netto), die sich allein auf den Neubau bezieht. Ein Angebot liege knapp über der Vorgabe und drei Kalkulationen blieben im Rahmen, aber „das ist der jetzige Stand, darüber muss noch verhandelt werden“. Bisher sei es nur darum gegangen, alle vier Angebote auf ein Level zu bringen, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. So macht es keinen Sinn, wenn ein Interessent eine teure LED-Wand einpreist und die Mitbewerber darauf verzichten. In Runde zwei des Ausschreibungsverfahrens geht’s in die Details und der Preis rückt in den Fokus.

Für Jubel in der Stadtkämmerei sorgte die Nachricht, dass Backnang für die Halle einen Bundeszuschuss von drei Millionen Euro erhält (wir berichteten), der in Zeiten coronabedingter Fragezeichen ganz besonders guttut. Janocha musste aber ein wenig Wasser in den Wein gießen, dieser Geldsegen „hat auch gewisse Nachteile. Wir müssen weitere Verfahrensschritte beachten.“ Spätestens nach den Sommerferien mit den Abbrucharbeiten zu beginnen, werde dadurch nicht leichter. Eine kleine Verzögerung sei nicht ausgeschlossen, aber „wir dürfen uns keinen Fehler erlauben, denn das gefährdet den Zuschuss“.

Was die vierteilige Halle in groben Zügen bieten soll, zeigte Hochbauamtsleiter Andreas Stier. Die vier Umkleiden befinden sich auf der untersten Ebene, da gibt’s auch einen Sportlereingang. Der Hauptzugang für bis zu 1400 Zuschauer ist auf der Hallenebene vorgesehen, ebenso Sanitär-, Geräte- und Lagerräume. Nahe dran wären die Fans auf Teleskoptribünen. Auf der Zuschauerebene finden auf der festen Tribüne rund 420 Leute ihren Platz, auf diesem Geschoss sind zudem die Küche, das Catering und Multifunktionsräume eingeplant. Die Ausschreibung aller Planungs- und Bauleistungen ist 155 Seiten stark, verriet Stier. Läuft alles rund, könnte Anfang 2022 mit dem Neubau begonnen werden. Die Fertigstellung wäre im Juni 2023 möglich, die Einweihung dann im Herbst.

„Es ist schön für die Schulen, dass wir mit im Boot sind und mit unseren Anliegen angehört werden“, sagt Sonja Conrad, Schulleiterin am Max-Born-Gymnasium. Dass es zum ersten Ausschusstreffen kam, „zeigt, dass es jetzt vorangeht und Bewegung in die Sache kommt“. Der als Klubvertreter zum Gremium gehörende Alexander Hornauer (HC Oppenweiler/Backnang) erwartet, dass es „nach enorm vielen Jahren des Wartens jetzt wirklich zielstrebig“ an die Umsetzung geht. Der Optimismus sei groß, „dass wir eine zeitgemäße und sogar moderne Halle bekommen“.

Ein Gremium mit 16 Personen

Zum Bauausschuss gehören zwölf Stadträte: Ute Ulfert, Gerhard Ketterer, Rolf Hettich (alle CDU), Heinz Franke, Pia Täpsi-Kleinpeter (beide SPD), Willy Härtner, Juliana Eusebi (beide Grüne), Karl Scheib (Bürgerforum), Michael Malcher (AfD), Lutz-Dietrich Schweizer (CIB), Volker Dyken (Backnanger Demokraten) und Erdal Demir (BIG). Jeder hat aber auch einen Stellvertreter, der bei Bedarf einspringen kann.

Die Schulen repräsentieren Sonja Conrad (Max-Born-Gymnasium/Stellvertreter: Christoph Nesper) und Heinz Harter (Max-Eyth-Realschule/Timm Ruckaberle). Die Vereinsfahne halten Rainer Böhle (TSG 1846/Claudia Krimmer) und Alexander Hornauer (HCOB/Gerold Hug) hoch. „Es ist ein beratendes Gremium“, betont Erster Bürgermeister Siegfried Janocha, „die Entscheidungen trifft der Gemeinderat“.

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Erstellt:
25. März 2021, 06:00 Uhr

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