Virologe: Beim Impfen stärker in soziale Brennpunkte

dpa/lsw Stuttgart. Um das Impftempo wieder anzukurbeln, hat der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräusslich der Landesregierung geraten, mit Angeboten verstärkt in soziale Brennpunkte zu gehen. „Man kann sich schon vorstellen, dass dort die Bereitschaft weniger ausgeprägt ist und der Aufwand zu groß scheint. Auch die Obdachlosenheime werden nicht ganz so leicht erreicht“, sagte der ärztliche Direktor des Uniklinikums Heidelberg den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Freitag).

Hans-Georg Kräusslich steht im Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Hans-Georg Kräusslich steht im Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Kräusslich, der auch in einem Beratergremium der Landesregierung sitzt, sprach sich trotz der Gefahr durch die Delta-Variante des Coronavirus dafür aus, die Schulen offen zu halten. „Das Ziel sollte auf jeden Fall der Präsenzunterricht sein.“ Es sei wichtig, dass in den Klassenzimmern ausreichend gelüftet werde oder Filteranlagen installiert würden.

Der Virologe plädierte dafür, die Tests an Schulen über die Herbstferien hinaus fortzusetzen. „Im Herbst und Winter wäre es sinnvoll, eine Teststrategie zur Überwachung zu haben. Wenn das Infektionsgeschehen ausgeprägt ist, wird man auch wieder über Masken auf den Fluren und im Unterricht diskutieren.“

© dpa-infocom, dpa:210716-99-402912/2

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Erstellt:
16. Juli 2021, 08:09 Uhr

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