Virologe: Grundsätzliche Überarbeitung der Impfstoffe nötig
dpa/lsw Konstanz. Der Freiburger Virologe Hartmut Hengel hat sich für eine grundsätzliche Überarbeitung der Corona-Impfstoffe ausgesprochen. „Wir müssen uns Gedanken machen: Wie können wir den Impfstoff verbreitern und Antigene auswählen, die das Virus nicht so leicht verändern kann?“, sagte Hengel dem „Südkurier“ (Dienstag) in Konstanz mit Blick auf mögliche weitere Virusvarianten.

Hartmut Hengel lächelt in die Kamera. Foto: Jürgen Brandel/Universitätsklinikum Freiburg/Institut für Virologie/dpa-tmn/Archivbild
Der Leiter der Virologie am Universitätsklinikum Freiburg geht davon aus, dass man im schlimmsten Fall weitere Varianten bekomme, die vom jetzigen Impf-Antigen nicht mehr erreicht werden. Doch die Impfstoffhersteller sind laut Hengel derzeit wohl damit beschäftigt, die große Nachfrage nach dem Impfstoff zu befriedigen. „Deren Ziel ist deshalb erstmal nicht, einen neuen Impfstoff herzustellen, was ja neue Forschung und ein neues Zulassungsverfahren bedingt“, sagte der Virologe der Zeitung. Einen solchen neuen Impfstoff herzustellen, würde laut Hengel „sicherlich einige Monate oder ein Jahr in Anspruch nehmen.“
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