Von Maldeghem: Köln ist provinziell
Nach dem Debakel bei der Berufung eines neuen Schauspielintendanten in Köln soll jetzt eine Findungskommission unter Leitung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) einen neuen Kandidaten finden. Reker reagierte mit dieser Ankündigung am Sonntag auf die Absage von Carl Philip von Maldeghem. Von Maldeghem will auf seinem derzeitigen Posten als Intendant des Salzburger Landestheaters bleiben. „Ich finde“, so von Maldeghem in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, „es ist total provinziell, wenn Menschen, die sich für intellektuell halten, eine Vorverurteilung über mich in die Welt setzen, ohne meine Arbeit zu kennen. Das ist für mich weder weltläufig noch tolerant.“ Für beschädigt halte er sich nicht.
Maldeghem sollte 2021 Nachfolger des derzeitigen Schauspielintendanten Stefan Bachmann werden. Seine Berufung durch Oberbürgermeisterin Reker war scharf kritisiert worden. So sprach der Schriftsteller Navid Kermani von einer „Demütigung für Köln“: In Maldeghems Biografie finde sich „nichts, was aufregend und frisch für eine Großstadt sein könnte“, kritisierte er. Dieser Kandidat sei lediglich „bequem, dankbar und pflegeleicht“. Reker hatte erklärt, sie könne gut nachvollziehen, dass von Maldeghem „nach ungerechtfertigter Ablehnung und Vorurteilen, die seine Fachlichkeit betreffen, keine Ambitionen mehr hat, in Köln zu wirken“. (dpa)