Spendenzwecke
Von Museum bis Zoo - wie Spenden die Kommunen stärken
Wenn das Fest der Liebe naht, wollen die Menschen Gutes tun. Viele spenden an Hilfsorganisationen. Aber auch Städte und Gemeinden sammeln Geld - warum?
Von red/dpa/lsw
Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Ob für „Brot für die Welt“, das örtliche Tierheim oder die Tafel - die Bereitschaft zu helfen ist groß. Aber nicht nur an Hilfsorganisationen, auch an Städte und Gemeinden spenden die Menschen im Südwesten.
Einen besonders hohen Geldsegen gab es für die Stadt Karlsruhe, wie im Frühjahr bekannt wurde. Der Zoo hatte nach eigenen Angaben überraschend mehr als eine Million Euro geerbt. Mit dem Geld werde nun die Modernisierung des Zoos vorangebracht und eine neue Außenvoliere für Affen und Vögel gebaut, hieß es.
Soziale und kulturelle Zwecke stehen bei Spenderinnen und Spendern besonders hoch im Kurs, wie mehrere Städte auf Nachfrage mitteilten. So werde gerne für Schulen, Bedürftige, Kulturveranstaltungen, Zoos, Theater oder Museen gespendet. Die Menschen in Reutlingen etwa konnten sich im vergangenen Jahr über mehrere Kunstwerke freuen - unter anderem eine Sammlung im Wert von rund 67.000 Euro.
Wenig Geld für Schwimmbäder und Co.
Solche Bereiche zählen nach Angaben des Deutschen Spendenrats überwiegend zu den freiwilligen Aufgaben einer Gemeinde. Ob und wie sie diese erfüllt, obliegt der Kommune selbst. Neben Anschaffungen für den Bestand von Museen und Bibliotheken gehören etwa Volksfeste, Denkmäler, Rathausuhren, Kirchenglocken und Springbrunnen dazu, aber auch der Betrieb von Schwimmbädern und die Pflege von Grünanlagen.
Bestimmte Leistungen wie Schulen oder Gemeindewahlen sind hingegen gesetzlich vorgeschrieben, erklärt Christopher Heck vom Gemeindetag Baden-Württemberg. Je mehr Geld für diese Pflichtaufgaben verwendet wird, desto weniger bleibe am Ende für die freiwilligen Aufgaben übrig, die dann im Zweifel gekürzt werden müssten. Immer mehr Städte und Gemeinden hätten inzwischen zu wenig Geld, um alle ihre Aufgaben zu erfüllen.
Viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister würden sich daher gezielt an die Bevölkerung wenden und um finanzielle Unterstützung bitten. „Spenden können ein wichtiger Teil bei der Finanzierung freiwilliger Aufgaben sein“, sagt Christopher Heck. Die angespannte Finanzlage der Kommunen löse das aber nicht.